Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Eingreifen der Orientarmee 
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sollte, von Saloniki durch das Vardartal nach Nis und auf den Donau¬ 
kriegsschauplatz zu gelangen und dort in letzter Stunde doch noch einen 
Umschwung der Lage herbeizuführen. 
Doch auch Gen. Sarrail, der Führer der erst in Bildung begriffenen 
französisch-englischen „Orientarmee", befand sich nach seiner am 12. Ok¬ 
tober in Saloniki erfolgten Ankunft in einer schwierigen Lage. Hatte er 
ursprünglich eine mit den Serben gemeinsam auszuführende Offensive 
gegen Sofia im Auge gehabt, so schrumpfte seine Aufgabe nach mehr¬ 
fachen Abänderungen schließlich auf die „Sicherung der Verbindung 
zwischen Saloniki und Serbien gegen bulgarische Unternehmungen"1) zu¬ 
sammen. Wegen des raschen Vordringens der bulgarischen 2. Armee und 
des noch sehr geringen Truppenstandes der Orientarmee konnte Sarrail 
aber auch an die Ausführung dieses Auftrages nicht denken. Er begnügte 
sich, vorerst soweit als möglich im Vardartale vorzurücken, in der Ab¬ 
sicht, die Serben durch örtliche Angriffe gegen die Bulgaren zu entlasten. 
Hiezu sollte die schon nördlich von Gjevgjeli stehende 156. ID. (S. 239) 
diesen Raum behaupten, indes die eben im Ausladen begriffene fran¬ 
zösische 57. ID. den Befehl erhielt, nach Krivolak vorzustoßen. Die eng¬ 
lische 10. ID., die ihre Weisungen noch aus London erhielt, durfte zu¬ 
nächst nur wenig über Saloniki nach Norden vorrücken, um den Rücke» 
der Franzosen zu decken. 
Der erste Einkreisungsversuch 
(23. Oktober bis 6. November) 
Der Plan Mackensens 
Am 22. Oktober hatten sich die Hauptkräfte der 3. und der 11. Armee 
jenem Abschnitte genähert, der am 29. September von Mackensen als 
erstes Angriffsziel bezeichnet worden war (S. 198 und Beilage 9). Der 
rechte Flügel der 3. Armee war auf Kanonenschußweite an Lazarevac 
herangekommen. Die Mitte stand auf einen Tagmarsch vor Arangjelovac 
und der linke Flügel 12 km vor Kovacevac. Die Armee Gallwitz kämpfte 
mit ihrem rechten Flügel sogar schon vor den Toren von Palanka, ihr 
linker etwa 10 km nördlich von Petrovac. Weitab von der gegen die 
genannten Orte vordringenden Hauptmacht Mackensens standen die mit 
den Truppen des GM. Streith vereinigte Gruppe Sorsich südöstlich von 
*) L a r c h e r, 84. 
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