Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Eroberung Serbiens 
schwächere serbische Kräfte verteidigt wurde, bedeutenden Raumgewinn:. 
Schon am 16. Oktober stießen die Bulgaren bis an das an der Grenze 
zwischen der 2. Armee und dem Kommandobereiche Neuserbiens ge¬ 
legene und nur schwach besetzte Vranje durch, womit die Bahnverbin¬ 
dung nach Saloniki unterbrochen war1). Die 3. ID. besetzte bereits Kriva 
Palanka, während die 7. ID., die über das schwer gangbare Grenzgebirge 
in das Bregalnicatal gewiesen war, Carevo-selo erreichte und mit ihrer 
Masse über Pehcevo vordrang. Unterdessen hatte die Kavallerie division, 
die östlich von Kjustendil vereinigt und bereitgestellt worden war, nach 
Carevo-selo nachzurücken und nach der Einnahme von Kocana durch 
die 7. ID. an den Vardar bis Veles vorzustoßen2). 
Lage und Führe rent Schlüsse bei Freund und Feind 
Mitte Oktober 
So groß die Fortschritte der Verbündeten auf allen Teilen des Kriegs¬ 
schauplatzes auch waren, so standen die Serben doch noch immer zwi¬ 
schen der 11. und der 3. Armee. Allerdings war es bei der gegenseitigen 
Annäherung dieser beiden Armeen trotz der Verseuchung der Donau 
durch Minen in der Nacht zum 15. geglückt, zwei armierte Dampfer 
und einen Minensucher nach Semendria durchzubringen. In der folgen¬ 
den Nacht gelang wieder ein Transport, und am 17. wurde eine Schlepp¬ 
schiffbrücke zur 11. Armee gefahren. Allein solange der Donauweg nicht 
völlig geöffnet war, konnten weder den Bulgaren noch den Türken Mu¬ 
nition und Waffen auf dem Wasserwege zugeführt werden, woran beide 
Bundesgenossen großen Mangel litten3). Auch war dadurch, daß der 
linke Flügel der 3. Armee in dem schwierigen Berggelände südlich von 
Belgrad unter hartnäckigen Kämpfen eine Rechtsschwenkung ausführen 
und sich dabei ausdehnen mußte, um entlang der Donau der 11. Armee 
die Hand reichen zu können, das k. u. k. VIII. Korps begreiflicherweise 
zurückgeblieben. Dies wirkte aber verzögernd auf den rechten Flügel 
der 11. Armee ein, weil sich dieser dauernd gegen den noch in seiner 
Flanke stehenden Feind (Belgrader Armeegruppe) zu schützen hatte. Über¬ 
dies war auf dem äußersten linken Flügel der Donaufront eine Einwir¬ 
kung der schwachen Gruppe FML. Fülöpp nicht zu erwarten, so daß 
sich Gallwitz beim weiteren Vorgehen auch noch gegen das zu Über- 
!) F e y 1 e r, Les campagnes de Serbie 1914 et 1915 (Paris), 96. 
2) Nédeff,7. ' 
3) Schwarte, Der deutsche Landkrieg, II, 347.
	        
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