Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Der Felcteug von Rowno 
und wirtschaftlich mancherlei für diese Auffassung. Wenn nichts sonst, 
so hätten sich die Verbündeten und zumal Österreich-Ungarn wertvolle 
Kräfte erspart, die auf anderen Kriegsschauplätzen mit Erfolg zu ver¬ 
wenden gewesen wären. Andrerseits erinnert Gdl. Kühl1) nicht zu Un¬ 
recht daran, „daß der bekannte englische Militärkritiker Repington uns 
den entgegengesetzten Vorwurf machte", und daß man nach Mitteilungen 
des russischen Gen. Gurko während des deutschen Vorstoßes über Wilna 
schon an die Abbeförderung der Kunstschätze, Archive und Geldvorräte 
aus Petersburg gedacht hatte. Im Kriege entscheidet eben nicht das 
Argument am grünen Tische, sondern der Erfolg, der für die theoretische 
Betrachtung mitunter ein recht parteiischer Richter ist. 
Immerhin hatten die Heere der beiden verbündeten Kaisermächte 
bis zum Verebben der großen Offensive zu Anfang Oktober eine strate¬ 
gisch günstige Linie erreicht, die vom Rigaischen Meerbusen zum Teil 
längs der Düna bis vor Dünaburg und dann von Norden nach Süden 
geradlinig bis Czernowitz verlief. Die Länge dieser Front von über 
1300 km kennzeichnet allein schon, welch ungeheuer großes Gebiet im 
Sommer 1915 erobert worden war, das nun durch eine Dauerstellung 
gegen neue Anstürme der Moskowiter geschützt und nach Möglichkeit 
auch der durch Englands Hungerkrieg schwer bedrängten Wirtschaft der 
Mittelmächte nutzbar gemacht werden sollte. 
i) K u h 1, I, 262.
	        
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