Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug von Rowno 
da sonst die Ikwalinie überflügelt werde. Auch sah sie sich schon am 
23. September früh veranlaßt, die 41. HID. zum Abmarsch von Gorochów 
nach Czaruków anzuweisen. Erzherzog Joseph Ferdinand erbat sich die 
Unterstellung dieser Division; außerdem ließ er die an den Nordflügel 
unterwegs befindliche 11. ID. bei Zaturcy anhalten. Denn seine Absicht 
war jetzt, diese beiden Divisionen sowie die bei Ulaniki verbliebene 
IS.SchD. unter Mitwirkung der 3. ID. zu einem konzentrischen Gegen¬ 
angriff wider den aus Luck hervorbrechenden Feind zu verwenden. Mit 
diesem Plan war aber Gdl. Linsingen keineswegs einverstanden. Er war 
der Meinung, daß der Russe keinen entscheidenden Schlag über Luck 
führen werde und an dieser Stelle der Einsatz von vier Infanteriedivi¬ 
sionen daher nicht nötig sei. Auch war für ihn vor allem der Wunsch 
maßgebend, den rechtzeitigen Abmarsch der Verstärkungen an den Nord¬ 
flügel für den kommenden Flankenstoß durchzuführen. Als Linsingens 
Befehl, die beiden Divisionen des XVII. Korps wohl an die Durchbruch¬ 
stelle heranzuführen, aber nur im äußersten Notfall einzusetzen, in der 
Nacht zum 24. eintraf, war der Erzherzog bereits selbst zu diesem Ent¬ 
schlüsse gelangt. 
Der Oberbefehlshaber der neuen Heeresgruppe sollte sich in seinem 
Urteil über die Lage nicht täuschen. Ein starker Angriff der Russen aus 
Luck heraus erfolgte tatsächlich nicht. Zwar versuchte der Feind am 
24. früh, entlang der nach Sierniki führenden Straße gegen die 62. ID. 
vorzustoßen. Gegenüber dem XIV. Korps nahm er aber im Laufe dieses 
Tages eine beobachtende Haltung ein. Er schien Verstärkungen abzu¬ 
warten und blieb mit den Hauptkräften in den erkämpften Stellungen 
auf dem Ostufer des Styr stehen. Erzherzog Joseph Ferdinand ließ nun 
die für den Flankenstoß bestimmten Truppen mit Ausnahme der noch 
bei Ulaniki zurückbleibenden 13.SchD. nach Norden abrücken. 
Neue russische Vorstöße an der Ikwa und bei Nw. Aleksiniec 
H i e z u Beilage 7 sowie Skizzen 6 und 7 
(19. bis 23. September) 
An der Front der 7. und der Südarmee hatte seit dem 18. September 
im wesentlichen Ruhe geherrscht. Die Russen waren wieder an den Sereth 
ausgewichen und hatten dort ihre früheren Brückenkopfstellungen be¬ 
zogen. Die Kampftätigkeit beschränkte sich auf Aufklärungsgefechte der 
weit in das Zwischengelände vorgeschobenen Sicherungstruppen. GdK. 
Pflanzer-Baltin und Gdl. Bothmer nutzten die Zeit, um Ordnung in den 
Verbänden und Reserven zu schaffen und die Stellungen ausbauen zulassen.
	        
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