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Der Feldzug von Rowno
von der 4. und von der 1. Armee den „ungesäumten entscheidenden An¬
griff". Allein FML. Martiny konnte auch am 11. September in Anbe¬
tracht der begreiflichen Erschöpfung der Truppen den Stoß über
Dera£no—Diuksin vorläufig nicht weiterführen. Die tags vorher bei
Derazno zurückgedrängten Orenburgkosaken hatten auf dem Westufer
des Horyn bei Biczal und bei Postojno eine Flankenstellung bezogen, in
die russische Infanterieverstärkungen einrückten, so daß sich die 62. ID.
von Norden her stark bedroht fühlte. Dies um so mehr, als die 4. KD.,
die aus dem Sumpf gebiet von Berestiany an den Horyn vorgehen sollte r
um die Armeeflanke zu decken, keinen Vorstoß unternahm, da sie von
Teilen des russischen Reiterkorps Weljassew festgehalten wurde. Nun
hatte sich aber am 8. September die 7. KD. der wichtigen Styrübergänge
von Kolki und von Kulikowice, die 1. KD. des Stochodüberganges von
Kaszowka bemächtigt. Die letztere drang hierauf im Verein mit der von
Kowel zwischen der Turya und dem Stochod vorgehenden 1. Polenbrig.
unter lebhaften Gefechten mit russischen Reiterabteilungen auf Czarto-
rijsk, Okonsk, Hulewicze und auf Czeremoszno vor. Die ll.HKD. und
die 2. KD., von der deutschen Front nördlich des Pripiatj nach Ratno
heranbefohlen, waren unter der Führung des FML. Gf. Bissingen im
Begriffe, die Turya zu überschreiten und in den t Mündungswinkel des
Stochod einzudringen.
Während sich diese zur Deckung der Nordflanke entsandten Ka¬
valleriekörper mit dem russischen Reiterkorps Gillenschmidt herum¬
schlugen, übernahm am 11. September die 7. KD. an Stelle der 4. die
Sicherung am Kormin bei Garajmowka, damit die zuletzt genannte Ka¬
valleriedivision links neben der 62. ID. zusammenschließen könne. Die
13. SchD. wurde zur Verstärkung des Angriffsflügels zwischen der 62.ID.
und der 24. ID. in die Front eingeschoben. Das 4. Armeekmdo. drängte
zum Übergang über den Horyn. Die 13. SchD. sollte noch in der Nacht
auf den 12. September südlich von Derazno diesen Fluß überschreiten und
im Morgengrauen die Höhen nordöstlich von Diuksin gewinnen. Hinter
den linken Flügel des X. Korps wurde die 4. ID. gewiesen und an deren
Stelle die bei Olyka in Reserve stehende 21. SchD. nach Cuman gezogen.
Während solcherart für den 12. September der Vorstoß über den
Horyn beiderseits von Dera¿no vorbereitet wurde, kämpfte die gegen
die Flußschleife von Diuksin angesetzte 45. SchD. ohne Erfolg weiter.
Ein Vorgehen über den breit versumpften Stubielgrund gegen die schon
mit Drahthindernissen versehenen russischen Stellungen schien ohne
kräftige Artillerievorbereitung aussichtslos. Auch hatten das XIV. Korps