Vorbrechen der Russen aus den Brückenköpfen am Sereth
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Die Gegenangriffe des russischen Südwestheeres
Die Schlacht am Sereth
(6. bis 12. September)
Hiezu Beilagen 4 und 5 sowie Skizzen 2 und 3
Russischer Durchbruch hei Zlrembowla
Während Schtscherbatschewund Letschitzki zu Gegenschlägen rüsteten,
schob Bothmer die Truppen der Südarmee näher an den Sereth heran.
Auf dem linken Flügel des Korps Marschall setzten sich am 5. September
die 38. HID. gegenüber dem Brückenkopf von Zalosce, die 19. ID. vor
jenem von Tarnopol fest. Im Anschluß daran erstritt sich die 48. RD.
die Wälder von Bucniów. Unmittelbar hinter dieser Division stand die
3.GID., während sich das Korps Hofmann mit der 55. ID. und mit der
131. IBrig. — es waren insgesamt 14 schwache Bataillone und 8 Batterien
in einer Frontbreite von 30 km —vor Mikulince, Strusów und vorTrem-
bowla eingrub. Die Brigade Obst. Bolzano war von dem Südflügel auf
den äußersten Nordflügel des Korps Hofmann verlegt worden, Um am
7. September mit der Stoßgruppe des Korps Marschall (48. RD. und
3. GID.) südlich von Tarnopol durchzubrechen. An demselben Tage wollte
auch Pflanzer-Baltin mit der Masse des XIII. Korps über Czortków und
mit dem verstärkten linken Flügel des Korps Benigni längs des östlichen
Serethufers nach Norden vorstoßen.
Nun konnte aber auch Iwanow mit seinem Gegenunternehmen be¬
ginnen. Am 6. erneuerte der Russe zwar nicht seine Bemühungen gegen
das Korps Benigni. Doch schien der Feind nach den Aussagen der Ge¬
fangenen beträchtliche Kräfte, etwa 3 Infanterie-, 2 bis 3 Kavallerie¬
divisionen und ebenso viele Reichswehrbrigaden, zum Schutze der Dniester-
flanke versammelt zu haben. Auch vor der Front des Korps Henriquez
und weiter nördlich vor den Korps Rhemen und Hofmann waren feind¬
liche Truppenansammlungen beobachtet worden. Russische Erkundungs¬
stöße und zunehmendes Artilleriefeuer ließen Angriffe auf dem rechten
Flügel der Armee Bothmer erwarten.
Am 6. September nachmittags stürzten sich plötzlich stärkere Abtei¬
lungen des russischen XI. Korps aus den Brückenköpfen in der Gegend
von Trembowla gerade gegen den schwächsten Teil der Front, gegen
die Mitte und den Südflügel des Korps Hofmann. Gedeckt durch
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