Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Gegenangriff der Russen gegen die 4. Armee 
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am 29.und 30. wiederholt, jedoch ohne Erfolg, gegen denWal an; immerhin 
mußte die k. u. k. 15. ID. eingesetzt werden. Angreifer und Verteidiger 
brachten in diesen Kämpfen schwere Blutopfer. Nach allen Wahrneh¬ 
mungen schien für den Abwehrkampf an dieser Stelle der 31. nur eine 
kurze Atempause zu bedeuten. 
Auf dem rechten Armeeflügel führte FML. Arz seit dem 28. den 
Befehl über die Gruppen Králicek (43. SchBrig. und 6. ID. in erster Linie, 
dahinter die 10. ID. und die 13.SchD.), Hadfy (45.SchD., 39. HID. und 
26. SchD.) und Szurmay (38. und komb. HID.). Dimitriew ballte starke 
Stoßkräfte vom Dunajec südwestlich von Tarnów bis in die Gegend von 
Gorlice. Diese warteten sprungbereit auf den Befehl zum Sturm, hatte 
doch Iwanow angeordnet, bis an die Flußlinien vorzudringen (S. 74). FML. 
Arz wollte den Russen, die offenbar seinen Südflügel zu umklammern 
suchten, durch einen Angriff zuvorkommen. Er nahm Hadfy zu diesem 
Zwecke die 26. SchD. weg, um sie Králicek zuzuführen. Doch das 4. Armee- 
kmdo. war mit diesem kühnen Plane nicht einverstanden und gab zu 
wissen, daß das Festhalten der Straße Gorlice—Neusandez durch die Zu¬ 
fälligkeiten eines Kampfes nicht in Frage gestellt werden dürfe. Sollten aber 
die Russen in die Lücke zur 3. Armee einbrechen, dann: habe ihnen Králiéek 
in die Flanke zu fallen. Unterdessen betrieb ein Heer von Arbeitskräften 
zwischen Florynka und Gromnik den Ausbau einer hinteren Stellung. 
Am 29. wurden feindliche Bewegungen bei Zagórszany und Gorlice 
wahrgenommen, die auch bei der Tageswende stellenweise zu Gefechts¬ 
berührungen führten. Im Laufe des 30. ließ der Russe seine Schützen¬ 
linien gegen die ganze Front der Gruppe vorgehen und in der Nacht 
brach dann der Ansturm los. Durch Schnee und Morast wälzten sich die 
erdbraunen Massen heran und wurden von den Geschossen des in wasser¬ 
gefüllten Gräben lauernden Verteidigers empfangen, in dessen Linien als¬ 
bald sämtliche nächststehenden Reserven aufgingen. Der russische Stoß 
richtete sich vornehmlich gegen Hadfy. Vermutlich wollte der Feind den 
nahe an der Biata befindlichen Frontteil zuerst bezwingen; doch wurde 
auch Kràliòek bei Gorlice und auf seinem Südflügel angefallen. In den 
Vormittagsstunden des 31. gab die Gruppe Hadfy etwas nach, kam aber 
doch noch vor der Biala zum Stehen, weil Teile der 26. SchD. wieder heran¬ 
eilten und der Feind seine Truppen bei Staszkówka und auf der Pustki- 
höhe anhielt. Viel günstiger verlief an diesem Tage der Kampf der Gruppe 
Králicek. Bei Gorlice prallten alle russischen Vorstöße an unseren Linien 
(6. ID., 13. SchD., 43. SchBrig., Teile der 26. SchD. und 6. KD.) ab und 
die von Süden ausholende Umfassung des Feindes wurde von der auf dem
	        
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