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Die Sommer schlachten gegen Italien
tätigkeit mit Vorwürfen bedacht, wie einem abgehorchten Funkspruche
entnommen werden konnte. Er feuerte sie zu Ablenkungsangriffen an der
ganzen Armeefront an. Diese Mahnung wirkte sich aber nur in verstärk¬
tem Geschützfeuer und einzelnen Vorstößen bei Piava aus.
Der Führer der 3. Armee, der Herzog von Aosta, beauftragte nun
das XI. Korps, mit der 21. und der 22. ID., welch beide er durch Teile
dei 28., der 30. und der 25. ID. verstärkte, wieder den Mt. S. Michele
und das VII. Korps, mit der 27. und der 13. ID., erneut die Höhe A 118
zu erstürmen; die 14. ID. blieb Reserve des letztgenannten Korps. Das
dazwischen befindliche X.Korps (19. und 20. ID., verstärkt durch Teile
des XIV. Korps) hatte nach entsprechendem Raumgewinn die beiden
Flügelkorps durch Artilleriefeuer zu unterstützen. Die 31. ID. behielt sich
der Armeeführer zu seiner Verfügung zurück. Der Angriff, der durch
den am 24. abends begonnenen und auch mißglückten Vorstoß der 27. ID.
eingeleitet worden war, hatte am 25. beim XI. und beim VII. Korps nach
zwei Stunden Feuervorbereitung um 9h30 vorm. zu beginnen.
Auf dem Nordflügel traf die südlich von der Straße Sdraussina—
S. Martino vorrückende italienische 22. ID. auf die 9. GbBrig., die mit
der Eigenart des Geländes und des Kampfes noch nicht vertraut war.
Sie wich bis S. Martino zurück und entblößte daher die Nordflanke der
südlich anschließenden, aus Bataillonen der 20. HID. und der 17. ID. ge¬
bildeten 33.IBrig., die, auch in der Front bedrängt, gleichfalls den
Höhenrand aufgab. Durch Einsatz von Teilen der nur mehr 1600 Mann
starken 12. GbBrig. in die zwischen den beiden Brigaden aufgesprungene
Lücke gelang es, im Laufe des Tages nach sehr heftigen Kämpfen die
Gefechtskrise zu überwinden und den Mt. S. Michele zu behaupten; für
den Verteidiger war es hiebei nützlich, daß die italienische 21. ID. von
Nordwesten her nur demonstrativ wirkte. Am Abend hattesichdie33.IBrig.
noch eines heftigen Nahangriffes zu erwehren, ehe sie einige der am
meisten hergenommenen Bataillone durch solche auswechseln konnte, die
neu aufgefüllt waren.
Bei der 61. ID. vermochte sich die 14. GbBrig. aus eigener Kraft der
am Vormittag von den inneren Flügeln des X. und VII. Korps der Ita¬
liener unternommenen Anstürme zu erwehren. Nachmittags dehnten sich
die feindlichen Angriffe bis Selz hin aus, wobei der Höhenrand zwischen
Redipuglia und Selz samt der vielumstrittenen Höhe A 118 verlorenging.
Doch das auf dieser liegende schwere Artilleriefeuer beider Parteien
machte es den Italienern unmöglich, dort auszuharren. So war die Höhe
nachtsüber unbesetzt. Für die Rückeroberung, die noch während der