Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Erbitterte Kämpfe am 19. Juli 
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sehen XI. und das X. Korps zum Angriff schritten. Ihr Ansturm wurde 
abgeschlagen, nur ein schmales Grabenstück bei der Ruine 143 blieb 
in Feindeshand. Bei sinkender Sonne versuchte auch das italienische 
VII. Korps in mehreren hartnäckig wiederholten Stürmen gegen Do- 
berdò durchzubrechen. Doch vergebens; die Vorstöße mißglückten und 
die treffsicher schießende Artillerie der 61. ID. zog blutige Furchen in 
die Reihen der zurückflutenden Italiener. 
Auch der Görzer Brückenkopf wurde am 19. durch ernstere An¬ 
griffe bedroht. Nach starker Beschießung schritt zur Mittagsstunde das 
VI. Korps mit drei Divisionen zum Sturm. Bis 4 h nachm. währte das er¬ 
bitterte Ringen, ehe , die letzten Italiener aus der arg beschädigten Hin¬ 
derniszone hinausgeworfen waren. Einem um 5h wiederholten Angriffe 
war das gleiche Mißgeschick beschert. Die demonstrativen Vorstöße des 
italienischen II. Korps an dem tief eingeschnittenen Isonzo tal wurden 
von der 1. GbBrig. leicht abgewiesen. 
War an den beiden Kampftagen beim k. u. k. XVI. Korps gar kein 
und beim Korps Erzherzog Joseph kein erwähnenswerter Geländeverlust 
eingetreten, so wirkte die hohe Einbuße von etwa 5500 Toten, Verwunde¬ 
ten und Vermißten doch erschreckend, die das VII. Korps bis jetzt zu 
beklagen hatte. Am stärksten hatte die 20. HID. gelitten, obwohl sich ihr 
Nordflügel am zweiten Schlachttage verhältnismäßig der Ruhe erfreuen 
durfte. Sie zählte, am 18. mit 6000 Gewehren in den Kampf getreten, 
nur mehr 2000 Mann, die seelisch sehr stark hergenommen waren. Um 
das VII. Korps zur Abwehr weiterer Angriffe zu befähigen, zögerte das 
5. Armeekmdo. nicht, ihm die 93. ID. zuzuweisen, die vom Erzherzog in 
den Raum zwischen Doberdò und S. Martino vorgezogen wurde. Ihr 
Führer, GM. Boog, hatte noch am 19. den Befehl im Abschnitt zwischen 
der Wippach und Polazzo übernommen und sollte die besonders ruhe¬ 
bedürftige 81.HIBrig. möglichst bald aus dem Kampfe ziehen. 
Auch der Heeresleitung bereiteten die ungewöhnlich hohen Verluste 
des VII. Korps ernste Sorgen. Wiederholten sie sich bei Fortsetzung der 
Schlacht, deren Höhepunkt erst bevorstand, so schien es fraglich, ob sie 
mit Erfolg durchgekämpft werden könne. Das AOK. mußte aber auf 
eine verläßliche strategische Rückendeckung am Isonzo für das zurzeit 
vor Iwangorod, Lublin und Cholm in entscheidende Kämpfe verwickelte 
Nordheer bedacht sein. Sollte die Offensive mit Erfolg weitergeführt 
werden, durfte dieses auch durch Kräfteabgaben nicht geschwächt werden. 
Um die S.Armee trotzdem weiterhin zu nachhaltigem Widerstand zu be¬ 
fähigen, griff das AOK. auf die einzigen mobilen Reserven an öst.-ung.
	        
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