Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Sommerschlachten gegen Italien 
Die Beschießung der Stellungen der 61. ID. und der 20. HID. auf 
der Hochfläche von Doberdò, die um 4h früh begonnen hatte und die 
sich um die Mittagszeit zur größten Heftigkeit steigerte, verursachte be¬ 
deutende Verluste in den Reihen der in der vordersten Linie stehenden 
Verteidiger und große Schäden an den ohnehin fast nur durch Stein¬ 
schlichtung geformten Deckungen. 
Im Gegensatz zur ersten Isonzoschlacht, in der die allerdings noch 
ungeregelte Feuervorbereitung der Italiener mehrere Tage andauerte, 
schritten diesmal die 14.ID. noch am 18. Juli um llhvorm., das XI. Korps 
um lh und die 20. ID. um 2h nachm. zum Angriff. Dieser löste sich bald in 
eine Reihe blutiger Nahkämpfe auf, in denen sehr oft das Bajonett den 
Ausschlag gab. Das Ergebnis war, daß bloß bei der 20. HID. östlich von 
Sdraussina die Front zweier Kompagnien um etwa 200 Schritte zurück¬ 
gedrängt wurde. An diesem dürftigen Ergebnisse änderte auch ein bei 
Einbruch der Dunkelheit wiederholter allgemeiner Angriff der Italiener 
nichts, an dessen Abwehr bei der 20. HID. sich auch schon die 33.IBrig. 
der 17.ID. beteiligen konnte. Die 2.GbBrig. wurde hinter die 14. gestellt, 
denn die Verluste der in der Front stehenden Brigaden waren beträchtlich; 
namentlich die ungarischen Landsturmregimenter der 16. LstGbBrig. 
hatten stark geblutet1). 
Die gegen den Görzer Brückenkopf und gegen die Stellungen öst¬ 
lich von Piava gerichteten Angriffe waren bloß demonstrativer Art; sie 
konnten mühelos abgewehrt werden. 
Aus den Ereignissen des Tages hatte das k. u. k. 5. Armeekmdo. den 
Eindruck eines gegen die Abschnitte III und II teils im Gange, teils in 
Vorbereitung befindlichen Angriffes gewonnen, der durch noch heran¬ 
rückende Reserven genährt werden würde. Dem Gdl. Boroevic standen 
nur die schwache 93. ID. sowie die 12. GbBrig., deren Rückbehaltung 
vom AOK. genehmigt worden war, als Armeereserve zur Verfügung. 
Der 19. Juli wurde durch einen vor Tagesanbruch längs der 
Straße Vermegliano—Doberdò unternommenen Vorstoß des italienischen 
VII. Korps eingeleitet, der rasch Raum gewann. Reserven der 61. ID. 
und herbeieilende Abteilungen der südlich anschließenden 6. GbBrig. 
vermochten schließlich bis 8h früh den Feind aufzuhalten. Der nördliche 
Abschnitt der Hochfläche lag vom frühen Morgen an wieder unter dem 
Eisenhagel der übermächtigen italienischen Artillerie, worauf gegen 4h 
nachm. der durch die halbe 22. ID. verstärkte rechte Flügel des italieni- 
i) Das Ital. Gstb. W., II, Text, 239, führt an, daß die 3. Armee am 18. Juli 2500 
Gefangene eingebracht, selbst aber nur 1000 Mann Verluste erlitten habe.
	        
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