Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Die ersten Anstürme gegen die Karsthochfläche 
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haltende Gefechtsaufgabe zufiel. Bei der gegen den Görzer Brückenkopf 
angesetzten 2. Armee erwartete man sich viel von der 33. ID., die, nach 
Süden herangezogen, von Piava über den Kuk gegen den Mt. Santo vor¬ 
dringen sollte, um den frontalen Angriff des VI. Korps zu erleichtern1). 
Da Cadorna jetzt nicht mehr von der Sorge eines österreichischen An¬ 
griffes aus Tirol bedrückt wurde, zog er auch einen Teil der Heeresre¬ 
serven nach Friaul heran und wies hievon zunächst die 29. ID. des VIII. 
dem VI. Korps zur Verstärkung seines Südflügels zu. 
Während sich am 30. gegen den Mt. Sabotino und die Podgorahöhe 
trotz des gewaltigen Kräfteaufgebotes nur schwache Infanterieangriffe 
richteten, entbrannte ein heftiger Kampf um die Karsthochfläche. Nachdem 
schon in der vorangegangenen stürmischen Regennacht die italienische 
19. ID. bei Redipuglia einen Überfall versucht hatte, schwoll am 30. 
morgens das Artilleriefeuer zu ganz besonderer Heftigkeit an. Die am 
Höhenfuß östlich von Sdraussina gelegenen Vorstellungen wurden hie- 
durch unhaltbar und geräumt. Die südwestlich davon zur Ruine 143 sich 
hinziehende Hauptstellung des linken Flügels der von GM. Boog be¬ 
fehligten 93. ID. wurde gänzlich niedergetrommelt; ihre dezimierten 
Verteidiger bezogen 200 bis 300 Schritte weiter östlich auf freiem Karst¬ 
boden eine neue Stellung, ohne daß der Feind jedoch ernsthaft nach¬ 
gefolgt wäre. Weiter südlich wurde der Abschnitt der 2. GbBrig., GM. 
Lukachich, am Nachmittag zuerst von einzelnen Bataillonen, dann aber 
von der ganzen, noch durch ein Bersaglieriregiment verstärkten italie¬ 
nischen 20. ID. bestürmt. Doch bis zum Erreichen der Hindernisse war 
die Stoßkraft der feindlichen Masse schon erheblich aufgebraucht, und 
die Abteilungen, die zwar zunächst der Straße Selz—Doberdò einzu¬ 
dringen vermochten, wurden durch einen glänzenden Gegenangriff 
dreier Bataillone hinausgeworfen. Kläglich endete ein aus dem Angriffs¬ 
raum der 13. ID. von einem Regiment gegen die Höhe A 121 unter¬ 
nommener Vorstoß, weil schließlich nur ein Bataillon gegen den rechten 
Flügel der 6. GbBrig., Obst. v. Hellebronth, wirklich vorgegangen war. 
Die beiden ersten Julitage brachten eine auffallende Steigerung des 
italienischen Feuers gegen den Tolmeiner Brückenkopf, vor dem auch 
lebhafte Truppenbewegungen festzustellen waren; dagegen sank im 
Görzer Abschnitt die Gefechtstätigkeit. Vor der Karsthochfläche ließ 
der Herzog von Aosta aber nicht locker. Von frühestem Morgen an über¬ 
schüttete die feindliche Artillerie den ganzen Kampfraum mit Geschossen, 
um den bei sinkendem Tage einsetzenden Angriff vorzubereiten. Nach- 
!) Zingales, 233. 
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