Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Sommerschlachten gegen Italien 
Führer den Anforderungen eines Krieges im Hochgebirge aus Mangel 
an Erfahrung, Ausrüstung und Eignung der der Tiefebene entstammen¬ 
den Mannschaft nicht entsprachen. Ein deshalb am 24. Juni vom GdK. 
Rohr an das Südwestfrontkmdo. gestellter Antrag auf Ersatz dieser Di¬ 
vision durch eine gebirgstüchtige, nötigte dem Erzherzog Eugen einen nicht 
leicht zu fassenden Entschluß ab, da die einzig hiefür geeignete und 
überhaupt verfügbare Reserve die bei der 5. Armee befindliche 44. SchD. 
war. Da man aber in zutreffender Voraussicht den Kampf beginn erst 
in einigen Tagen erwartete, wurde trotz der sowohl am Isonzo wie in 
Kärnten genugsam gespannten Lage der gruppenweise Tausch der beiden 
Divisionen gewagt. Am 28. Juni wurde die 44. SchD. nach Kärnten ab¬ 
gesendet, nachdem knapp vorher die ersten 41/2 Bataillone und 5 Batterien 
des VII. Korps in Dornberg eingetroffen waren. Boroevic besaß daher 
nur IO1/2 Bataillone und 11 Batterien als Armeereserve für seine rund 
80 km betragende Landfront, wozu noch die Sorge um die 30 km lange 
Küstenstrecke Duino—Rovigno trat, die nicht aus dem Auge gelassen 
werden durfte, weil man bei der Unkenntnis des Standortes der italieni¬ 
schen Heeresreserven berechtigterweise immer wieder mit einem etwaigen 
Landungsversuch in der Flanke rechnen mußte. 
Noch größer als die doppelte Überlegenheit der Italiener an Infan¬ 
terie war die an Artillerie; denn den 300 leichten und 54 schweren Ge¬ 
schützen der 5. Armee wähnte man 600 Feld- und 100 schwere italie¬ 
nische Feuerschlünde gegenüber, womit die tatsächliche Zahl aber noch 
um mindestens 50 Feld- und etliche schwere Geschütze unterschätzt 
worden war. 
Erfreulich waren die relativ geringen Verluste; sie betrugen in den 
Abschnitten II und III vom 23. bis 29. Juni insgesamt etwa 300 Tote und 
etwas über 1000 Verwundete. 
Die entscheidenden Tage der Schlacht 
(30. Juni bis 7. Juli) 
H i e z u Skizze 34 
Nach siebentägigem Bombardement, einer bisher in der Kriegfüh¬ 
rung noch ganz ungewöhnlichen Erscheinung, schritten am 30. Juni die 
Italiener mit der 3. und der 2. Armee zum Angriff. Die Einleitungs¬ 
kämpfe reiften zur Schlacht aus. Bei der 3. Armee sollte sich das 
VII. Korps des Südwestrandes der Karsthochfläche, das X. des Mt. S. 
Michele bemächtigen, indes dem XI. Korps offenbar noch eine fest-
	        
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