Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug von Brest-Litowsk 
Marschleistung teilweise 50 km betrug. Die 32.IBrig. traf, durch Ko¬ 
lonnenstauungen an der einzigen Brücke aufgehalten, erst in den Morgen¬ 
stunden des 9. in ihren Vorrückungszielen Macie j owice undPaprotnia ein. 
Nach vollzogener Sprengung hatte der Feind am 8. auch die Zita¬ 
delle von Iwangorod am rechten Ufer geräumt, so daß der Rest der 
16. ID. nun an das Übersetzen des Stromes, die Besetzung der östlichen 
Gürtellinie und die Aufnahme der Verbindung mit den Kräften am 
rechten Ufer schreiten konnte. 
Auch die deutsche 9. Armee war über die Weichsel gegangen, und 
Prinz Leopold erhielt von der DOHL. die Weisung, den Vormarsch rück¬ 
sichtslos vorzutragen1), sobald man erkannte, daß nur verhältnismäßig 
schwache, ihm freilich noch immer überlegene Kräfte gegenüberstan¬ 
den. Dementsprechend schritt Woyrsch am 9. tüchtig aus, Kövess folgte 
rechts gestaffelt und stellte mit dem linken Flügel der 4. Armee, der den 
Unterlauf des Wieprz überschritten und jenseits der Bahn Iwangorod— 
Luków nach Nordosten geschwenkt hatte (S. 680), die Verbindung her. Am 
10. August hatte Kövess,dessen 16. ID. zunächst aufschließen mußte, mit der 
7. KD. und der 35. ID. an die nördlich und südlich von Stanin erkundete 
feindliche Stellung heranzugehen, ebenso das Korps König an die über 
Jedlanka bis Oleksin laufende Fortsetzung der russischen Linie. Noch 
am Abend erstürmte der linke Flügel der 35. ID. im Anschluß an die 
Division Bredow eine Vorstellung bei Jedlanka; die schlesische Landwehr 
vermochte den Widerstand des Südflügels der 2. Russenarmee erst am 
nächsten Tag zu brechen. 
Das Heeresgruppenkmdo. Prinz Leopold beabsichtigte, am 11. mit 
starkem rechtem Flügel über Luków anzugreifen und den Feind zurück¬ 
zuwerfen. Des Sturmes auf die vorbezeichnete Stellung sahen sich die 
beiden Divisionen des XII. Korps zwar überhoben, da die Russen nachts 
gegen Luków zurückgewichen waren; doch stemmten sich diese gegen 
jeden Versuch, den wichtigen Bahnknotenpunkt noch am gleichen Tage 
zu besetzen. Nördlich des Ortes hatten die Verbündeten die Straße nach 
Siedlec erreicht. Auch diesen Verkehrsknoten deckte noch der Feind. 
Die 9. KD. am linken Flügel der Armee Woyrsch mußte sich ebenso wie 
am Vortag die Nachtquartiere erkämpfen; ihre Batterien hatten den 
Südflügel der deutschen 9. Armee, der sich über den Kostrzynabschnitt 
ebenfalls gegen Siedlec heranschob, unterstützen können. Der Nord¬ 
flügel, das Reiterkorps Frommel, stritt bei Wçgrow. 
1) Falkenhayn, 105.
	        
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