Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug von Brest-Litowsk 
Die kritische Lage veranlaßte das 1. Armeekmdo., am 20. nachm. 
um Unterstützung zu bitten. Sie wurde ihm durch vorübergehende 
Unterstellung der 103. ID. zuteil, die nach Opulsko zu rücken hatte;, 
doch sollte diese Division ehestens durch eine solche der 2. Armee er¬ 
setzt werden. GdK. Böhm-Ermolli bestimmte hiezu die 9. ID. der Gruppe 
Ziegler, wodurch diese wieder gezwungen wurde, auf die für den 21. 
geplante Bugbezwingung bei Kamionka-Strumiiowa zu verzichten ; wohl 
aber hatte sie die völlige Säuberung des westlichen Bugufers zu vollenden. 
Der Verlust der Gora Sokal äußerte sich sehr bald in flankierender 
Beschießung der Stellungen der 46. SchD. durch russische Artillerie. 
Deshalb bat die Division um Kräfte für die Rückeroberung dieses 
Schlüsselpunktes des Kampfraumes. Doch die staffelweise herankom¬ 
mende deutsche 103. ID. durfte hiefür nicht verwendet werden, wie 
denn Mackensen überhaupt auf den Besitz der Bugbrückenköpfe jetzt 
keinen sonderlichen Wert mehr legte; ihm genügte Fesselung starker 
Feindkräfte und verläßliche Sicherung der Flußlinie durch die 1. Armee. 
Diese jedoch sah die Behauptung des mit großen Opfern bei Sokal ge¬ 
schaffenen Brückenkopfes als Ehrenpflicht an. Puhallo forderte daher 
von der 46. SchD., bis zum Eintreffen der 9. ID. noch in der jetzigen 
Lage auszuharren. Dann sollte die 103. ID. eiligst zur Bugarmee rücken. 
Ebenso drängte Mackensen auf völlige Ablösung des Korps Winckler, 
wozu die k. u. k. 4. und die deutsche 5. KD. zu verwenden waren. Die 
ll.HKD. des Kavalleriekorps Heydebreck mußte gleichfalls an Linsin¬ 
gen abgegeben werden. 
Am 21. und 22. hatten die auf dem rechten Bugufer stehenden 
Truppen der 1. Armee, namentlich bei Sokal, zahlreiche Angriffe ab¬ 
zuwehren. Grund genug für FZM. Puhallo, am 23. die Rückeroberung 
der Gora Sokal anzubefehlen, wozu die 9. ID. rechts von der 46. SchD. 
eingesetzt wurde. Am 25. Juli um 4h nachm. begann bei heftigem Ge¬ 
witter der Angriff, dem eine einstündige Feuervorbereitung vorange¬ 
gangen war. Zähe Gegenwehr des Feindes zwang die durch die Gruppe 
Obst. Hassenteufel verstärkte 9. ID., ihre Anstrengungen die ganze Nacht 
und den nächsten Vormittag hindurch fortzusetzen, bis am '26. um lh 
nachm. die flachgewölbte Kuppe endlich im Besitze der Angreifer zu 
sein schien. Doch nachmittags erkannte man, daß der höchste Punkt 
der Höhe A 254 noch in Feindeshand war; es bedurfte eines neuer¬ 
lichen Nachtangriffes, um ihn zu erobern. Auch weiter im Süden wurde 
die alte Linie erreicht. 
Brussilow ließ aber die erschöpften Angreifer nicht zur Ruhe kom-
	        
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