Angriffspläne Böhm-Ermollis
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östlichen Ufer, war kampflos an die feindlichen Stellungen südöstlich
von Lubartów herangekommen. Das Armeekmdo. hatte die 21. SchD.
dem XIV. Korps dichtauf folgen lassen, die 4. ID. aber noch nächst Lu¬
blin zurückgehalten.
Die 11. Armee war am 4. August in der Linie Rozkopaczów—Garba-
tówka—Tarnów auf die Russen gestoßen. Sie drang bis zum Abend stel¬
lenweise in die feindliche Front ein.
Die Bugarmee hatte die Umgruppierung noch im Laufe des 4. August
zum Teile vollzogen. Die 1. ID. und das Korps Gerok streckten sich
derart nach Westen, daß das Beskidenkorps ausgespart und zur Ab¬
lösung des VI. Korps und der Garde freigemacht werden konnte. Das
XXXXI. RKorps war unter Belassung von Verschleierungen am Bug im'
Anmärsche nach Norden.
Die Bugkämpfe vom 19. Juli bis zum 4. August
Hiezu Beilage 33
In Ostgalizien hatten sich nach dem Erreichen der Zlota Lipa
keine bemerkenswerten Ereignisse ergeben. Die eingetretene Kampfpause,
mochte sie auch durch Ablösungen und Verschiebungen vielfach gestört
worden sein, kam den durch die langandauernden Kämpfe sehr ermü¬
deten und in ihren Kampf ständen sehr geschwächten Truppen außer¬
ordentlich zunutze. Sie ermöglichte auch Maßnahmen gegen die beim
IV. Korps wieder aufgetretene Cholera. Die 12. Marschbataillone (bei
der österreichischen Landwehr die 11.) konnten in Ruhe eingereiht
werden. Hiedurch wurde der Feuergewehrstand bei der 2. Armee von
55.000 auf etwa 70.000, bei den k.u.k. Truppen der Südarmee von
34.000 auf 43.000, bei der 7. Armee von 80.000 auf 91.000 gehoben.
Zur Zeit, als die 1. Armee nach Wladimir-Wolynski hätte vor¬
dringen sollen (S. 625), um den Nordstoß Mackensens gegen Osten zu
sichern, hatte der Führer der 2. Armee, GdK. Böhm-Ermolli, dem ledig¬
lich verteidigungsweises Verhalten am Bug aufgetragen worden war, am
17. Juli aus eigenem den Entschluß gefaßt, sich dem Vorgehen der 1. Ar¬
mee anzuschließen. Bereits am 12. hatte er beim Freimachen der Gruppe
Szurmay auch das vom GdK. Ziegler befehligte XVIII. Korps (9. ID.
und 1. LstlBrig.) am Oberlauf der Zlota Lipa aus der Front gelöst und
hinter seinen Nordflügel verschoben. Nun befahl er dem GdK. Ziegler,
dem auch noch das IV. und das Korps Czibulka sowie die am 15. als
Armeereserve herausgezogene 32. ID. unterstellt wurden, über Kamionka-
Strumilowa gegen Radziechów anzugreifen. Hiezu sollte zunächst das
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