Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Iwangorod vor dem Fall 
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befehlshabers Ost aber nicht zu folgen. Sein Blick war im Westen auf 
die drohende Feindoffensive in der Champagne, vor allem aber nach 
dem Balkan gerichtet, wo ein freier Weg zu der in bedrohlicher Lage 
schwebenden Türkei erkämpft werden mußte. Ihm lag deshalb daran, 
die Operationen im Osten ehestens zu beenden und er „beharrte unter 
bewußtem Verzicht auf große operative Wirkungen auf seinem ursprüng¬ 
lichen Plan des schrittweisen Vorgehens mit beschränkten Zielen"1). 
Die Eroberung von Iwangorod 
(1. bis 4. August) 
Hiezu Beilage 33 samt Nebenskizze 
Während sich die deutschen Truppen der Armee Woyrsch in hart¬ 
näckigen, opferreichen Kämpfen auf dem östlichen Weichselufer be¬ 
haupteten, war man bei der Armeegruppe Kövess mit freudigem Eifer 
an die Lösung der am 24. Juli (S. 642) erhaltenen selbständigen Aufgabe, 
die Bezwingung der Festung Iwangorod, geschritten. Da der erste Angriff 
gegen die Westfront zu richten war, wurden sämtliche Steilfeuerbatterien 
der 35. ID. zugewiesen. Ihr Führer, GM. v. Podhoránszky, bildete unter 
Beiziehung der Armeegruppenreserve eine Stoßgruppe von 81/2 Bataillonen 
und durchbrach am 1. August nach vierstündiger Artillerievorbereitung 
die mit stockwerksförmigen, teilweise betonierten Stützpunkten stark 
ausgebaute Vorstellung bei Slowiki Nowe, wobei sich das siebenbürgische 
IR. SO besonders hervortat. Planmäßig schwenkte sodann ein Teil der 
Angreifer nach Südosten und zwang die im Rücken gepackten Russen 
zur Waffenstreckung; hierauf wurde in erbittertem Ringen die feindliche 
Linie im Walde nördlich der Bahn aufgerollt. Der Nordflügel der 16. ID. 
und später auch deren Mitte schlössen sich dem Angriff der Schwester¬ 
division an und entrissen den zähen Verteidigern ebenfalls einige Stütz¬ 
punkte. Der Einbruch von 6 km Breite nötigte die Russen, bis zum 2. 
auch vor der 16. ID. Raum zu geben und gegen die zweite feldmäßige 
Stellung zurückzuweichen. Die verkürzte Einschließungslinie verlief nun¬ 
mehr von Staszów über Mozolice Wz., Slowiki Nowe längs der Straße 
nach Gniewoszów und bis zur Weichsel. Der Erfolg der k. u. k. Waffen 
drückte sich auch in der Gefangennahme von über 2300 Mann, 32 er¬ 
oberten Geschützen und zahlreichem erbeutetem Kriegsgerät aus. 
Über die Besatzung erhielt man deutlichen Aufschluß; sie bestand aus 
zwei Regimentern der 47. ID., zwei Reichswehrbrigaden und Festungs- 
1) Volkmann, Der große Krieg 1914 bis 1918 (Berlin 1922), 71.
	        
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