Die Besetzung von Lublin
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wärts von Naleczów und schob Sicherungstruppen auf die Höhen nörd¬
lich der Bachlinie vor. Das X. Korps war bis an das Höhengelände süd-i
lieh von Garbów vorgedrungen. Das IX. Korps stand beiderseits der
Straße Lublin—Nowo Aleksandrya mit Vortruppen auf den Höhen südlich
des Ciemiegabaches; das XIV. Korps, vor dem zu Mittag schon Reiter¬
abteilungen des IX. und des XVII. Korps in Lublin eingeritten waren,
nahm die Höhen nördlich dieser Stadt in Besitz. Nur das: XVII. Korps
konnte sein Tagesziel teczna nicht erreichen. Es kam wohl in breiter
Front über die Lubüner Bahn vor, warf die russischen Vortruppen, stieß
aber dann, wenige Kilometer nördlicher, auf die feindliche Hauptstel¬
lung. Von der Armeereserve, die infolge des Rückzuges der Russen nicht
mehr eingesetzt worden war, nächtigten die 24. ID. bei Bel±yce, die
21. SchD. und die 4. ID. südöstlich von Lublin.
Wie bei der 4. Armee waren auch bei der 11. Armee die Korps seit
frühestem Morgen im Verfolgungsmarsche nach Norden. Als sie nach¬
mittags auf den Höhen beiderseits und südlich von Milejów, bei Sied-
liszcze, nördlich von Rejowiec und südwestlich von Cholm auf einge¬
grabene Russen — anscheinend Nachhuten — stießen, gingen sie zum
Angriff über. Überall aber trafen sie auf hartnäckigen Widerstand und
kamen bis zum Abend über die feindlichen Widerstandslinien nicht hinaus.
Auch bei der Bugarmee war es frühzeitig an der ganzen Front zu
Kämpfen gekommen. Das im Anschluß an das Korps Arz vorrückende
Beskidenkorps drang mit der Mitte bis nach Leszczany vor. Das Korps
Gerok mit der unterstellten 1. ID. gelangte fechtend bis auf die Höhen
südlich von Strzelce. Das Korps Winckler war nach Nordosten aufge¬
schwenkt und bemühte sich, den Feind über den Bug zu, drängen. Das
Heeresgruppenkmdo. gewann aus den Kämpfen des 30. Juli den Ein¬
druck, daß die Russen gegenüber der 11. Armee und nördlich von Lublin
zu ernsthaftem Widerstande entschlossen seien. Um es nicht zum Ver¬
steifen der russischen Gegenwehr kommen zu lassen und die feindliche
Front vor der 11. Armee durch Überflügeln von Haus aus unhaltbar zu
machen, ordnete GFM. Mackensen für den 31. Juli an, daß der Angriff
von den Flügeln der Heeresgruppe aus fortzusetzen sei. Hiezu hatte die
4. Armee unter Sicherung gegen Iwangor od bis in die Linie Micho w—
Leczna zu gelangen, die Bugarmee auf Cholm vorzustoßen. Die 11. Armee
wurde jedoch beauftragt, mit dem Angriff erst am 1. August zu be^
ginnen, bis dahin aber alle erforderlichen Vorbereitungen zu treffen.
Noch im unklaren darüber, ob man es mit russischen Nachhuten oder
mit der feindlichen Hauptkraft zu tun habe, gab das 4. Armeekmdo.,