Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug von Brest-Litowsk 
Rede sei, und daß die 11. Armee eben sogar heftig angegriffen werde 
(S. 633). Nachdem man sich aber vergewissert hatte, daß durch diese 
russischen Vorstöße der 11. Armee in nächster Zeit keine Gefahr drohe, 
einigten sich die beiden Generalstabschefs am 24. in Teschen auf eine 
mittlere Lösung. Um 8h abends erging an GO. Woyrsch folgender Be¬ 
fehl: „Weichselübergang oberhalb Iwangorod einstellen. LKorps und 
Division Bredow haben in Gegend Radomkamündung den Übergang über 
die Weichsel zu erzwingen. Mitwirkung des rechten Flügels deutscher 
9. Armee wird seitens DOHL. angestrebt werden. Gruppe Kövess mit 
XII. Korps, 7. und 9. KD. hat Weichsel abwärts Chodelmündung bis 
Kozienice zu sichern, Iwangorod am Westufer abzuschließen und nach 
Eintreffen der schweren Artillerie anzugreifen." Die schlesischen Land¬ 
wehrmänner, die in den Pontons bereits des Befehles zum Abstoßen 
harrten, wurden hierauf wieder an das Land beordert1). 
Die neue Aufgabe der Armee Woyrsch unterschied demnach zwei 
Ziele. Gleich am 25. Juli schritt der Generaloberst zur Durchführung 
des wichtigeren Teiles, zur Weichselbezwingung. Vorerst hatte Kövess 
die noch gegenüber von Nowo Aleksandrya versammelten deutschen Kräfte 
abzulösen. Hiezu übernahm die durch Landsturminfanterie verstärkte 
7. KD. von der Division Bredow die Weichselbeobachtung von Lucina bis 
gegen Gniewoszów. Um den Truppenwechsel vor dem Feinde zu ver¬ 
bergen, blieben zwei deutsche Kompagnien zurück, überdies erhielten 
die österreichischen Uferwachen deutsche Helme. Angrenzend wurde der 
16. ID. die Einschließung von Iwangorod bis zur Bahn und der 35. die 
von dieser bis zur Weichsel übertragen. Die k. u. k. 9. KD. behielt ihre 
bisherige Aufgabe, wurde jedoch unmittelbar an GO. Woyrsch gewiesen. 
Bis zum 28. war die Verschiebung des Korps König, der Division 
Bredow, der deutschen Reiterbrigade und der Pioniergruppe Mischek2) 
über Zwolen vom Ost- auf den Westflügel in die Gegend der Radomka¬ 
mündung vollzogen. 
Die Stromüberschreitung des LKorps — die Division Bredow blieb 
in Reserve — wurde für die Nacht vom 28. auf den 29. festgesetzt. 
!) Falkenhayn, 161; Clement, 153 f. 
2) Zur Verfügung standen sechs k. u. k. und vier deutsche Pionierkompagnien, 
einundzwanzig k. u. k. Kriegsbrückenequipagen, zweieinhalb deutsche Brückentrains. Die 
k. u. k. Pionierkompagnie 3/9 legte in 26 Stunden 90 km zurück. — Vgl. Wörlen, 
Die Pioniere bei Flußübergängen im Weltkriege (Technik und Wehrmacht, Berlin 1922, 
52 ff.) und GM. Mischek, Übergang der Armee v. Woyrsch über die Weichsel bei 
Ryczywól am 29. Juli 1915 (ungedruckte Studie im Kriegsarchiv).
	        
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