Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Entschluß der Russen zur Räumung von Warschau und Iwangorod 631 
in Trümmer, indem dasLKorps noch in der Nacht auf den 19. Ciepielów und 
Kazanów erstürmte und brückenkopfartig am Nordufer festen Fuß faßte. 
Auch vor dem Südflügel der Armeegruppe Kövess hatten die Russen 
nachgeben müssen und Stellungen bei Skaryszew bezogen. Vor Radom 
hielten sie noch in der Linie Kowala—Przytyk ihre alten Gräben samt 
den Vorstellungen, nahmen aber den rechten Flügel an der Pilica im 
Verhältnis, wie die seit dem 17. zurückweichende russische 2. Armee auf 
dem Nordufer abzog, auf Wysmierczyce zurück. Daher vermochten von 
der Armeegruppe Kövess nur die beiden Flügel zu folgen, während die 
Mitte, die Masse der langgedehnten 16. ID., noch stehen bleiben mußte. 
Das bisherige Ergebnis des Durchbruches bei Sienno bestand, abge¬ 
sehen von rund 2000 Gefangenen, darin, daß Woyrsch zur Entlastung 
der k.u.k. 4. Armee, die sich noch bei Józefów an die Weichsel anlehnte, am 
Westufer bereits einen Vorsprung von 20 km nach Norden gewonnen hatte. 
Die Schlacht am Chodelbach und die Neugliederung 
der Heeresgruppe Mackensen 
(19. bis 28. Juli) 
Durch den breiten Einbruch der deutschen 11. Armee westlich des 
Wieprz und durch die kräftigen Zugriffe der 4. und der Bu^armee drohte 
die Russenfront zwischen Weichsel und Bug einzustürzen. Um dies zu 
verhindern, setzten sich die Russen in der Nacht auf den 19. Juli vom 
Gegner ab und gingen bei Ausscheidung von Nachhuten auf die schon 
seit längerem südlich der Bahn Cholm—Lublin in der Linie Hrubieszów 
—Nordufer des Siennicabaches—Fajslawice—Chmiel—Niedrzwica Mala— 
Höhen nördlich des Chodelbaches vorbereiteten Stellungen zurück. Da 
nach dem Durchbruche der Armeeabteilung Woyrsch bei Sienno auch 
der rechte Flügel der russischen 4. Armee ins Gleiten gekommen und 
nördlich des Narew, wie noch ausgeführt werden wird, die 1. und 
die 12. Armee seit dem 13. durch den Angriff der Armee Gallwitz an 
diesen Fluß zurückgedrängt worden waren, erhielt Alexejew am 19. in 
einer Beratung zu Siedlec vom Großfürst-Generalissimus die Ermächti¬ 
gung, „in Übereinstimmung mit den allgemeinen Verhältnissen die Armeen 
selbständig von der Weichsel nach Osten zurückzuführen1)". Dies be¬ 
deutete den endgültigen Entschluß zu der schon seit langem in Aussicht 
genommenen Preisgabe von Warschau und Iwangorod. 
Als die Truppen der drei Angriffsarmeen Mackensens am 19. früh 
*) Nesnamow, IV, 78.
	        
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