Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Verfolgungskämpfe der 2. Armee bei Przedbórz und Sulejów 
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Zange zu nehmen, wenn das Korps Gallwitz gleichzeitig gegen Nord vor¬ 
stieß1). Böhm-Ermolli wurde daher am 16. spät abends von Woyrsch be¬ 
auftragt, die Verfolgung zwar nach Osten fortzusetzen, jedoch eine Divi¬ 
sion über Tomaszów auf Lubochnia vorzutreiben. 
Hiefür wurde die l.GRD. bestimmt und dem GO. Mackensen unter¬ 
stellt. Sie nahm am 17. mit dem auf dem Südflügel der 9. Armee befind¬ 
lichen Kavalleriekorps Frommel die Richtung überWolborz gegen den 
Rücken der noch westlich von der Rawka befindlichen feindlichen Korps. 
Indes hatte der Russe schon in der Nacht auf den 17. den Rückzug hinter 
die Rawka angetreten. GO. Mackensen setzte sofort die 1. GRD. und 
die Kavallerie Frommeis zur Verfolgung links von der Pilica auf Nowe 
Miasto und Grójec an; mit vier Korps seines rechten Flügels wollte er 
dem Feinde gegen Osten folgen, während vier Korps des linken Flügels 
über die Bzura bis zu der von Skierniewice nach Warschau führenden 
Bahnlinie vorstoßen sollten, um die Masse der bereits im vollen Rück- 
zuge gegen die mittlere Weichsel vermuteten drei russischen Armeen 
— 1., 2., 5. — von Norden her zu umklammern2). 
Die Armee Böhm-Ermolli vermochte die versumpfte Pilicaniederung 
am 17. nur an zwei Punkten zu überschreiten, da alle Übergänge zerstört 
waren und die russischen Nachhuten noch das Ostufer verteidigten. Auf 
dem linken Flügel beim Korps Gallwitz mißlangen die bei Sulejów unter¬ 
nommenen Übergangsversuche der 27. ID. und der 9. KD. Dagegen konnte 
die 3. KD. oberhalb der Czarnamündung das rechte Flußufer gewinnen. 
Vom XII. Korps traf die 16. ID. am Nachmittag vor Przedbórz ein. Das 
Vorhutbataillon der Hermannstädter Division stürmte über die halb ver¬ 
brannte Brücke, vertrieb den Feind und legte des Nachts einen flüchtigen 
Brückenkopf auf dem Ostufer an. 
In der Nacht auf den 18. zog der Russe aber auch vor Gallwitz ab 
und gab den Pilicaabschnitt bei Sulejów frei. 
Als Böhm-Ermolli den Rückzug der Russen vor dem linken Flügel 
Mackensens erfuhr, erwartete er, weder an der Czarna noch bei Opoczno 
auf Widerstand zu stoßen. Er beschloß, den Abzug der Armee E wert 
gegen die Weichsel durch eine scharfe Verfolgung zu stören. 
Am 18. Dezember zu früher Stunde setzten die Truppen der 2. Armee 
auf Kähnen und rasch gebauten Stegen dem Feinde über die Pilica nach. 
Gallwitz gelangte mit der 27. ID. und den beiden Kavalleriedivisionen 
Hauers auf der Straße nach Opoczno bis Mniszków und in den Raum 
*) Reichsarchiv, VI, 307. 
2) Ebenda, VI, 309 ff.
	        
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