Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug von Brest-Litowsk 
stand von zwei Tagen einzuschalten, um eine wegen des raschen Vor¬ 
marsches entstandene vorübergehende Stockung im Nachschübe von 
Artilleriemunition zu beheben. Die Zeit des erzwungenen Stillstandes 
sollte zu einer Umgruppierung für den am 9. Juli entlang der Lubliner 
Straße anzusetzenden Stoß benützt werden. Nur das VIII. und X. Korps 
hatten ungesäumt weiter anzugreifen. In diesem Sinne erließ das Armee- 
kmdo. am 6. Juli abends seine Weisungen. 
Der neuen Offensive entgegen 
In diesen Tagen hatten die verbündeten Heeresleitungen entschei¬ 
dende Beschlüsse über die Fortführung der Operationen auf dem nord¬ 
westlichen Kriegsschauplatz zu fassen. 
„Zunächst muß alles daran gesetzt werden, um den Schlag der 
4. und 11. Armee zwischen Weichsel und Bug mit voller Kraft zu führen, 
nach rechts verläßlich zu decken, von links kräftig zu unterstützen," 
lautete richtunggebend der am 3. Juli von der Heeresleitung Teschen 
erlassene Heeresbefehl. Vor allem galt es demnach, der Heeresgruppe 
Mackensen Kräfte zuzuführen, um sie zur ungesäumten Aufnahme und 
unaufhaltsamen Fortführung der Offensive zu befähigen. Zunächst war 
nur die Verstärkung durch das X. RKorps der Südarmee in Aussicht 
genommen. Am 4. Juli trat jedoch Falkenhayn an Conrad mit dem Vor¬ 
schlage heran, am rechten Flügel der deutschen 11. Armee aus dem 
Beskidenkorps, dem XXXXI. RKorps, der 107. und der 11. bayr. ID. eine 
neue Armee, die „Bugarmee", unter Kommando des Gdl. Linsingen zu 
bilden. Sie sollte dem Oberbefehle Mackensens unterstellt werden und 
ungesäumt durch die deutsche 5. KD., nach verläßlicher Festsetzung der 
Südarmee an der Zlota Lipa auch noch durch die deutsche 1. ID. ver¬ 
stärkt werden. Zum neuen Befehlshaber der Südarmee wurde Gdl. Bothmer 
ernannt, der sein Korps an GdK. Marschall abgab. Auch Gdl. Gerok 
hatte mit dem Stabe des XXIV. RKorps zur Bugarmee überzutreten, um 
die Führung über die 107. und die 11. bayr. ID. zu übernehmen. Am 6. Juli 
wurden die Weisungen für die Aufstellung der Bugarmee vom k. u. k. 
AOK. erlassen. 
Die 1. Armee, die an der Naht der Bug- und der 2. Armee im Auf¬ 
marsch begriffein war (S. 588) und eine Reserve des Ostschutzes bedeutete, 
sollte alle Vorbereitungen für einen Vorstoß über den Bug treffen. Die 
ersten Transporte ihrer 46. SchD. trafen erst am Morgen des 4. Juli 
nördlich von Lemberg ein. Der Lauf der folgenden erfuhr auf den eben 
erst notdürftig in Betrieb gesetzten Bahnen mehrfache Verzögerungen.
	        
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