Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug von Brest-Litowsk 
Abend die Linie des ehemaligen Brückenkopfes von Halicz in Besitz, 
indes Bolzano sich an Bolszowce heranarbeitete. Die 5. KD. unterließ 
wegen starken Russenfeuers den Übergangsversuch. Die zwei Divisionen 
Geroks waren mit der Infanterie zur Gänze auf das Ostufer gelangt und 
planten am nächsten Morgen, die feindlichen Stellungen zu stürmen, was 
das Korps Kosch schon am 30. nachmittags mit Erfolg besorgt hatte. Des¬ 
gleichen befanden sich der rechte Flügel und die Mitte des Korps Bothmer 
in fortschreitendem Angriff knapp östlich und nördlich von Rohatyn. 
Am 1. Juli konnte bei der 2. Armee nur die bei Lahodów fechtende 
Angriffsgruppe des GdK. Ziegler einen Erfolg erzielen. Nachdem sie 
den ganzen Tag über ohne nennenswerten Raumgewinn gekämpft hatte, 
warfen in der darauf folgenden Nacht die 128. HIBrig. und das südböhmi¬ 
sche IR. 11 den Feind von den Höhen östlich des ebengenannten Ortes. 
Der Südflügel der 51. HID. hatte sich unterdessen in die Abwehr¬ 
kämpfe verstrickt gesehen, die der linke Flügel und die Mitte Linsin- 
gens vormittags zwischen Bursztyn und Firlejów wider einen heftigen 
Gegenangriff der Mitte und des Südflügels der 11. Russenarmee auszu- 
fechten hatte. Der russische Ansturm hatte nur im nördlichsten Abschnitt 
Erfolg, indem er den linken Flügel der 38. HID. Bothmers wie vor allem 
die 51. HID. hinter die Gniía Lipa zurückdrängte. Übertriebene Nach¬ 
richten über das Schicksal der zweitgenannten Division veranlaßten den 
um seinen Nordflügel besorgten Führer der Südarmee zu einem Alarm¬ 
ruf an die k. u. k. Heeresleitung. Diese legte der 2. Armee nahe, wenn 
nötig, bis zum Einlangen der 1. Armee hinter dem rechten Flügel Macken¬ 
sens in den erreichten Stellungen zu verharren. Im Hinblick auf die Er¬ 
mattung der Truppe, die in den letzten vier Tagen wieder 10.000 Mann 
an Verlusten zu beklagen hatte, und auf den neuerlich sehr fühlbar ge¬ 
wordenen Munitionsmangel zögerte GdK. Böhm-Ermolli nicht, auf die 
Anregung der Heeresleitung einzugehen. Er befahl am 1. Juli abends den 
Korps, in der von ihnen für zweckmäßig gehaltenen Linie zu verbleiben, 
worauf die inneren Flügel des XVIII. und des XIX. Korps aus taktischen 
Gründen sogar den auf der Höhe Ciemna erkämpften Raumgewinn wieder 
preisgaben. Eine Brigade des XIX. Korps, die 40. HID. und die 4. KD. 
mit der 1. LstHusBrig. schied das Armeekmdo. als seine Reserve aus. 
Inzwischen hatte sich das Schicksal der Schlacht an der unteren 
Gnila Lipa gewandt. Das von der Flugaufklärung gebotene Bild hatte 
die Verbündeten schon zur Auffassung berechtigt, daß der Angriff der 
11. Russenarmee vor allem den im Narajowkatale angesammelten Tro߬ 
massen das Abfließen erleichtern sollte. Bald darauf gaben die ent-
	        
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