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Der Feldzug von Brest-Litowsk
korps zäh gehalten wurde. Die 128.HIBrig. und der Rest der l.Lst-
IBrig. lagen hinter den Flügeln als Reserve.
Das XIX. Korps litt schwer unter dem Flankenfeuer der wieder
über genug Schießbedarf verfügenden Batterien auf der Ciemna. Die
34. ID. hatte, wenn diese Höhe vom Nachbarkorps genommen war, beider¬
seits der nach Zloczów führenden Straße vorzubrechen, der 29. aber
sollte der Weg in die feindlichen Verschanzungen durch schweres Mörser¬
feuer gebahnt werden. Tagsüber waren zahlreiche Gegenstöße des Fein¬
des abzuwehren.
Beim IV. Korps gedachte die 43.SchD. im Einklang mit der 29. ID.
vorzugehen, indes der 32. ID. zwei aus eigenem Antrieb unternommene
Stürme gegen das VII. Russenkorps mißlangen. Weiter nördlich er¬
wehrte sich die 27. ID. mehrfacher russischer Vorstöße, während die
Gruppe Berndt, durch Abteilungen der in weit gestreckter Front fech¬
tenden 13. SchD. der Gruppe FML. Kreysa unterstützt, nach wie vor
ihre Linien mit außerordentlich schütterer Besetzung sichern mußte. Die
31. ID. wechselte bei Tadanie und Kamionka-Strumilowa mit dem jen¬
seits vom Bug stehenden Feinde nur vereinzelte Schüsse, die halbe 7. ID.,
die sich in diesem Kampfraum befand, blieb im zweiten Treffen.
Am 30. Juni setzte die Armee ihren Angriff fort. Beim V. Korps be¬
stand die Absicht, mit der 51. HID. und der 14. ID. die russischen Linien
zu durchbrechen und dann den vor der 33. ID. stehenden Feind von Süden
her aufzurollen. Die 14. ID. konnte mit allen Regimentern über die Gnila
Lipa setzen, und FML. Goglia wies um 10h vorm. sein Korps schon zur
weiteren Vorrückung an den Abschnitt Duna jó w—Wisniowczyk an. Da
kam der Angriff über den sumpfigen Talgrund allenthalben ins Stocken,
und es begann auch an Artilleriemunition zu mangeln. Als zudem abends
das Auftreten neuer Verstärkungen beim Feinde fühlbar wurde, stellte
das Korps den Angriff ein; nur Teilen der 51. HID. gelang es, noch in
der Nacht das Ostufer der Gnila Lipa zu gewinnen.
Weiter nördlich bildete wieder die Höhe Ciemna den Brennpunkt
der Ereignisse beim XVIII. und XIX. Korps. Da die Höhe den Angriffs¬
raum des XIX. Korps gleich einem Glacis beherrschte, schlug FML.
Trollmann vor, die beiden Korps gemeinsam gegen sie anzusetzen. Das
Armeekmdo. f olgte dieser Anregung und übertrug dem GdK. Ziegler die
Leitung des mit den inneren Flügeln der Korps durchzuführenden An¬
griffes. Um 6hl5 abends erstürmten die deutschösterreichischen Land¬
sturmregimenter 1 und 2 und das tschechische IR. 102 die vorderen Linien
der tiefmaschigen Russenstellung, ohne jedoch völlig durchzudringen.