Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Angriffsaufgaben für die Karnische Gruppe der Italiener 
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Tag in Arnoldstein zu erwarten, während die Anfänge der 17. ID. erst 
am 27. bei Oberdrauburg und Hermagor eintreffen konnten. 
Gen. Lequio, der Befehlshaber der an der Kärntner Grenze aufmar¬ 
schierten italienischen ,,Karnischen Gruppe" (ZonaCarnia) hatte seine 31 
Bataillone, 1 Schwadron und 13 Batterien starke Streitmacht zur Durch¬ 
führung ihrer ersten, die Niederkämpfung der Kärntner Sperren umfas¬ 
senden Aufgabe gleichfalls in zwei Untergruppen geteilt1). Der westlichen 
— „But-Degano" genannt — fiel die Besitznahme des Karnischen Kammes 
zu, auf dem sie den von der östlichen ,,Fella"-Untergruppe einzuleitenden 
belagerungsmäßigen Angriff gegen die österreichischen Sperrbefestigungen 
decken sollte2). Die Fellagruppe hatte überdies gegnerische Truppenver¬ 
schiebungen von Tarvis über Predil—Flitsch in das Isonzotal zu verhin¬ 
dern, in welche Aufgabe sie sich mit dem gegen den Krn vorgehenden 
IV. Korps der 2. Armee teilte. Nach erfolgter Niederkämpfung der öster¬ 
reichischen Sperren war der Karnischen Gruppe der Einbruch in die 
Becken von Tarvis und Villach zugedacht. Von hier aus hätte sie dann — 
im Tale der Wurzner Save vorrückend — die Offensive der 2. und der 
3. Armee gegen Laibach unterstützen oder durch Vormarsch im Gail- und 
Drautal gegen Westen der 4. Armee bei der Besitzergreifung von Toblach 
helfen sollen3). 
Diesen Weisungen entsprechend traten die Bataillone Lequios am 
24. vorsichtig die Vorbewegung an, wobei die westlichste, beiderseits des 
.Plöckenpasses vorrückende Kampfgruppe alsbald auf die an der Grenze 
stehenden schwachen österreichischen Truppen der 183. IBrig. stieß. Dank 
ihrer Übermacht und ihrer Gebirgsvertrautheit vermochten die Alpini 
sich nach hartem Kampf zahlreicher beherrschender Grenzhöhen zwischen 
dem Lahner Joch und dem Findenigkofel zu bemächtigen (Skizze 31). 
Am Lahner Joch warf ein schneidiger Gegenstoß die Italiener allerdings 
rasch wieder ins Tal und beim Wolayer See mußte sich der Feind mit dem 
Seekopf und der Paßscharte begnügen, denen gegenüber der Verteidiger 
am Nordufer des kleinen Gebirgssees und am Südhang des Rauchkofels 
eine neue feste Stellung bezog. Kritischer gestaltete sich die Lage im 
Plöckengebiet, da der Feind hier im ersten Anlauf die nur sehr schwach 
besetzten Höhen des Kleinen 4) und des Großen Pal, dann das Promoser 
*) Tosti, 124. — Im Juni traten noch 12 schwere Batterien zur Karnischen 
Gruppe (Ital. Gstb. W., II, Text, 288). 
2) Ital. Gstb. W., II, Dokumente, 104. 
3) Ital. Gstb. W., II, Text, 60. 
4) Das Ital. Gstb. W., II, Text, 61, führt an, daß die Italiener am 24. vom Kl. Pal 
vertrieben wurden und diese Höhe erst am 26. Mai wieder besetzten.
	        
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