Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Von Gorlice bis Lemberg 
vom Feinde entfernt zum Halten gezwungen. Der 17. Juni stellte sie vor 
die Aufgabe, die Wereszycalinie zu bezwingen. Nach wenigen Stunden 
der Ruhe war der Westrand der Teiche und das westliche Ufer der sie 
verbindenden Flußteile vom XVIII. und vom V.Korps bald erreicht, 
und der Schlachtenlärm hob von neuem an. Während sich die 27. IBrig. 
der 14. ID. längs des Dniester im Mündungswinkel mühsam an den 
hier noch auf dem Westufer der Wereszyca eingenisteten Feind heran¬ 
arbeitete, und der linke Flügel der Division bei Komarno den Flu߬ 
rand gewann, suchte sich die 33. ID. zunächst noch vergeblich der Über¬ 
gänge westlich von Lubien Wk. zu bemächtigen. Die 9. ID. drang in die 
Teichenge südwestlich von Kiernica ein und schlug sich den ganzen Tag 
über in den Gassen von Gródek gegen den erbittert haltenden Feind. 
Erst gegen Abend gelang es ihr gemeinsam mit Abteilungen der l.Lst- 
IBrig., auch den Ostteil der Stadt den Russen zu entreißen. 
Nördlich von der Bahn nach Lemberg hatte der Russe seine Stellungen, 
der großen Waldzone ausweichend, gegen Janów zurückgebogen. Von 
den nach Osten einschwenkenden zehn Divisionen des linken Flügels der 
k. u. k. 2. Armee stieß am 17. nur das XIX. Korps (13. SchD. und 34. ID.) 
bei Wielkopole auf die Hauptwiderstandslinie des Feindes; es wurde noch 
in den Abendstunden in heftige Kämpfe verwickelt. Zur selben Zeit 
traten das IV. Korps beiderseits von Janów, das Beskidenkorps nord¬ 
westlich dieser Stadt mit den Russen in enge Fühlung. 
Am 18. setzte der Südflügel Böhm-Ermollis die Bezwingung der 
Wereszyca fort. Die 27. IBrig. hatte sich noch während der Nacht im 
Mündungswinkel des Flusses vorgearbeitet und kam am frühen Morgen 
an diesen heran. Die 28. IBrig. stieß durch das niedergebrannte Komarno 
bis zu der von den Russen unterbrochenen Brücke vor. Die 33. ID. ver¬ 
mochte unter dem Schutz von über den Bach gesetzten Abteilungen süd¬ 
westlich von Lubien Wk. eine Kriegsbrücke einzubauen. Am Abend konnte 
das V. Korps melden, daß seine Truppen abwärts von Lubien Wk. an der 
ganzen Front das Ostufer der Wereszyca gewonnen hätten. 
Bei der Teichenge von Kiernica und in Gródek gab sich der Russe 
auch am 18. noch nicht geschlagen. Das Ringen dauerte hier fort. Weiter 
nördlich nahmen die Deutschböhmen der 29. ID. Kamienobród, indes 
sich die Masse des linken Armeeflügels zum Sturm auf die neue Haupt¬ 
stellung des Feindes rüstete. 
Die Ostfront der 11. Armee hatte nach dem ansehnlichen Sprung, 
der ihr am 16. geglückt war, eine ruhige Nacht verbracht. Sie fand auch 
am 17. vorerst ein durch die Schwierigkeiten des zerrissenen, waldbedeck-
	        
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