Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Von Gorlice bis Lemberg 
das Korps Gerok bei Stanislau aus der Front zu ziehen, hatte Pflanzer- 
Baltin am 9. abends die Umlenkung seines linken Armeeflügels aus nord¬ 
östlicher in streng nördliche Richtung eingeleitet (S. 459). Indes der rechte 
Flügel, gegen Bessarabien durch das XI. Korps gedeckt, Buczacz als all¬ 
gemeines Vorrückungsziel zugewiesen erhielt, hatte der linke Flügel über 
Tlumacz den Dniester abwärts von Mariampol zu gewinnen. Das Armee- 
kmdo. entschloß sich zu dieser Änderung nur ungern, da es im Hinblick 
auf Rumänien das Schwergewicht der Kriegshandlung lieber gegen den 
rechten Armeeflügel hin verlegt hätte, was in absehbarer Zeit nun auch 
nicht mehr möglich war. 
Das XI. Korps, FML. Korda, schwenkte bis zum 12. unter steten 
Kämpfen in glühend heißer Sonne in die Linie Boj an—Kalinkowcy auf. 
Während die 6. KD. und die wieder den Befehlen Kordas unterstellte 
5. HKD., zu einem Kavalleriekorps GM. Freih. v. Apór vereinigt, gegen 
Rukszyn vorzustoßen hatten, wurde die Hauptkraft des XI. Korps ange¬ 
wiesen, mit starkem linkem Flügel vorzugehen und die gegenüberstehen¬ 
den feindlichen Kräfte wennmöglich gegen Rumänien abzudrängen. Doch 
schon am 13. kam der Angriff der ermüdeten, ausreichender Artillerie¬ 
unterstützung entbehrenden Streiter Kordas gegenüber dem zum Teil 
schon auf russischem Boden fechtenden XXXII. Korps des Feindes ins 
Stocken. Schließlich gab der Russe einen weiteren Schritt nach, indem er 
Nowosielica räumte und im Norden gegen Wladiczna und — vor der 
6. KD. — auf Rukszyn zurückwich. Das Korps Korda noch weiter nach 
Bessarabien hineinzutreiben, lag nicht mehr in der Absicht Pflanzers. 
Er befahl ihm, sich mit dem Erreichten zufrieden zu geben. 
Am rechten Flügel der Hauptkräfte Pflanzers setzte die Gruppe 
FML. Kaiser, unter Kämpfen über Horodenka heranrückend, in der Nacht 
auf den 11. vier Bataillone über den Dniester, denen tagsüber weitere 
Kräfte folgten, indes GM. Graf Herberstein mit der 10. KD. Zaleszczyki 
zu besetzen vermochte. Pflanzer trug der Gruppe Kaiser auf, die Höhen 
nördlich von Uscieczko zu gewinnen, womit die Dniesterfront Letschitzkis 
zum größten Teil der Aufrollung ausgesetzt worden wäre. Aber der 
Russe erkannte die hier drohende Gefahr und setzte schon am 12. dem 
weiteren Vordringen der Gruppe, in deren Front auch die 10. KD. ein¬ 
rückte, heftigen Widerstand entgegen. 
Inzwischen war links vom FML. Kaiser die Gruppe FML. Kraut¬ 
wald unter erfolgreichen Kämpfen am 11. vor dem die Höhe A 377 
umschließenden Brückenkopf von Czernelica angelangt, den sie in der 
darauf folgenden Nacht anzugreifen begann. Die Gruppe FML. Czibulka
	        
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