Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Bothmers Eindringen in Stryj 
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öst.-ung. 30.5 cm-Mörser mitwirkten, drang die durch Teile der l.ID. 
verstärkte 3. GID. des Korps Bothmer, links von der 38. HID. begleitet, 
in die Stadt ein, wobei über 9000 Russen samt acht Geschützen in den 
Händen der Sieger blieben. Auch die 40. HID. der Gruppe Szurmay bohrte 
sich in die Stellungen des Feindes. Während die Hauptkraft Bothmers 
den Feind beiderseits der nach Mikoíajów führenden Bahn zurück¬ 
drückte, stieß die 38. HID. am l.Juni bis über Königsau durch. Links 
von ihr warf die 40. HID. die Russen bei Gaje-Wz. und Slonsko und 
stürmte bis Letnia vor. Dagegen hielt der wider die 7. ID. fechtende 
Russe tagsüber noch immer stand, obgleich die 1. KD., GM. Leonhard^ 
und die Gruppe Obst. Rehwald weiter nördlich, beiHruszów undWoloszcza, 
eingriffen (S.419). 
Dem Armeeführer, Gdl. Linsingen, kam das zähe Ausharren des 
XXII. Russenkorps gegenüber der 7. ID. nicht ungelegen; war es doch 
verlockend, diesen Kräften des Feindes den Rückweg über den Dniester 
abzuschneiden. Da das Wielkie Bloto von größeren Truppenmassen nicht 
überschritten werden konnte, brauchten dazu nur die 38. und die 40. HID. 
bis zu den Übergängen südlich von Mikoíajów vorzustoßen, indes die 
7. ID. und die Gruppe Obst. Rehwald, deren Unterstellung unter die Süd¬ 
armee wie die der 1. KD. bei der Heeresleitung erreicht worden war, 
den Feind nicht entwischen lassen durften. Hatte die 38. HID. ihre Auf¬ 
gabe südlich von Mikoíajów erfüllt, was Linsingen in seinem Befehl vom 
l.Juni abends voll Zuversicht schon für den nächsten Morgen annahm, 
dann sollte sie gegen Südosten auf das Schlachtfeld der Hauptkräfte Both¬ 
mers abschwenken. Ihr hatten, sobald an der Dniesterstrecke Mikoíajów— 
Kolodruby reiner Tisch gemacht war, weitere Teile der Gruppe Szurmay 
zu folgen, um gemeinsam mit der Masse der Südarmee in die Flanke 
und den Rücken der Armee Letschitzki zu stoßen. 
Die Hoffnungen, die Linsingen auf die Entwicklung an seinem 
linken Armeeflügel setzte, waren jedoch nach der ganzen Lage viel zu 
hoch gespannt. Der sichere Besitz von Mikoíajów hatte für das Schicksal 
der noch nach Westen gekehrten Massen des russischen Südwestheeres 
eine viel zu große Bedeutung, als daß sich Schtscherbatschew leichten 
Herzens zu entschließen vermocht hätte, den ihm in dieser Gegend noch 
verbliebenen rechtsufrigen Manövrierraum preiszugeben. Er gedachte 
im Gegenteil, das ihm von Warschau zurollende VI. Korps hier zum 
Gegenschlag anzusetzen und so nicht nur den Rücken der 8. Armee am 
zuverlässigsten zu decken, sondern auch der Hauptkraft Linsingens die 
Freiheit des Handelns zu nehmen. Seinen Absichten sollte, wenn sie auch
	        
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