Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Von Gorlice bis Lemberg •* 
ein Korpsführer von der Tatkraft des GdK. v. der Marwitz erklären, daß 
an ein Erreichen der Straße von Mosciska ohne Verdoppelung seiner 
Divisionszahl in kurzer Frist nicht zu denken sei. Die Verstärkungsbitte 
wurde ebenso abgelehnt wie der Vorschlag der ob der Erfolglosigkeit des 
Hauptangriffes enttäuschten 44. SchD., die sich erbötig machte, aus ihren 
Gräben am oberen Blotñagrund in das dort vielleicht schütterere Stellungs¬ 
netz der Russen hineinzustoßen. Nur die kaum irreführenden Meldungen, 
daß Teile der gegenüberstehenden russischen Armee nach Norden ab¬ 
zögen, und immer wiederkehrende Nachrichten über eine unmittelbar be¬ 
vorstehende Preisgabe von Przemysl ließen die 2. Armee hoffen, doch 
noch bis Ende des ereignisreichen Monats Mai die Linie Strwi%±mündung— 
Mosciska zu gewinnen. 
Der Vorstoß Mackensens über Radymno 
Das AOK. hatte es gegenüber Böhm-Ermolli und Puhallo die ganzen 
Tage über nicht an Mahnungen und Aufmunterungen fehlen lassen, end¬ 
lich in den Rücken der Sanfeste vorzustoßen. Seine Geduld war durch die 
zähen Kämpfe bei Husaków und Pnikut auf eine umso härtere Probe ge¬ 
stellt, als die 11. Armee inzwischen südöstlich von Radymno Ansehn¬ 
liche^ geleistet hatte, und bei gleichem Fortschreiten der 3.und der2.Armee 
eine völlige Abschnürung von Przemysl nicht undenkbar gewesen wäre. 
Welche bedeutende Rolle die Sanfeste in den Händen des Feindes 
noch zu spielen vermochte, hatte eben diese Kriegshandlung Mackensens 
gezeigt. Solange Przemysl in der Flanke drohte, war es dem Stoßkeil 
der Verbündeten unmöglich, die ihm nach der Natur der Dinge zufallende 
Richtung gegen Osten und Nordosten einzuhalten. Die Führung der Mittel¬ 
mächte mußte sich vielmehr entschließen, die Spitze dieses Keils nun¬ 
mehr nach Südosten, in den Rücken von Przemysl, abzudrehen, ein Ma¬ 
növer, das bei dem eigenartigen Verlauf der Front im Sanwinkel und 
östlich von Jaroslau auch manche schwere Gefahren in sich schloß. 
Mackensen hatte schon am 19. die zur Ausführung dieser Bewegung 
nötige Umgruppierung einzuleiten begonnen, indem er der 4. Armee auf¬ 
trug, den rechten Flügel des IX. Korps gegen die Lubaczówkamündung 
hin zu strecken und damit Teile der deutschen 19. ID. frei zu machen. 
Am 20. ergingen weitere Weisungen für das Zusammenrücken des k.u.k. 
VI. Korps und der Garde im Räume Tuczçpy—Makowisko. Der Angriff 
war zu führen: vom XXXXI. RKorps über Radymno in der Richtung 
Naklo und Buców, vom VI. Korps über Duñkowice gegen Kalników, von
	        
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