Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Von Gorlice bis Lemberg 
gehen. Linsingen selbst wollte an diesem Tage, dem Befehl des AOK. 
entsprechend, mit dem rechten Flügel und der Armeemitte gegen die 
Linie Dolina—Stryj aufschwenken, indes der linke Flügel nordwestlich 
von Drohobycz tief gestaffelt die Bewegungen der Hauptkraft zu sichern 
und die Verbindung zur 2. Armee aufrechtzuerhalten hatte1). 
Auch am 15. wurde die Vorrückung der Südarmee durch die russi¬ 
schen Wegzerstörungen vielfach behindert. Die k. u. k. 19. ID. erreichte 
kampflos die Czeczwa bei Luhy. Die Masse des Korps Gerok, dessen Ar¬ 
tillerie in dem schwierigen Gelände zum größten Teil abgeblieben war,, 
wurde auf den Höhen westlich und südwestlich von Dolina in einen ziem¬ 
lich heftigen Kampf verwickelt. Die 131. IBrig. vertrieb die Russen nach 
kurzem Straßenkampf e ausBolechów. Bothmer, gefolgt von der Hauptkraft 
Hofmanns, näherte sich der Stadt Stryj. Das Korps Szurmay rückte an den 
brennenden Naphthaquellen von Boryslaw vorbei auf die Höhen nordwest¬ 
lich davon. Entsprachen auch diese Fortschritte nicht ganz den Wünschen 
der Armeeführung, so war der Tag doch auch insofern erfolgreich, als 
er über 5000 Gefangene und acht erbeutete Maschinengewehre eingebracht 
hatte. Die einlangenden Meldungen ließen allerdings keinen Zweifel 
darüber, daß der Russe seinen Rückzug vorläufig wieder eingestellt habe 
und sich bei Perehinsko, vor Dolina, vor Stryj und auf den Höhen östlich 
und nördlich von Drohobycz zu neuem Widerstand rüste. 
In der Tat bekam die Südarmee schon in den nächsten Tagen die 
Zähigkeit des Feindes aufs neue zu fühlen. Die Angriffe des Korps 
Szurmay verliefen zwischen dem 16. und dem 18. fast ergebnislos. Erst 
am 19. gelang es dem linken Flügel gemeinsam mit der gemischten Ab¬ 
teilung des Obst. Rehwald von der 2. Armee (S. 396), bei Litynia Fort¬ 
schritte zu erzielen. Tags darauf erstürmten die inneren Flügel Szurmays 
und Bothmers östlich von Drohobycz starke russische Stellungen, wobei 
dem Feinde 1800 Gefangene abgenommen wurden. Die Truppen Bothmers 
mühten sich vergeblich ab, Stryj zu gewinnen, während Hofmanns Bri¬ 
gaden bei Bolechów um jeden Fußbreit Bodens rangen. Vom Korps Gerok 
überschritt die k. u. k. 19. ID. bei Spas die Czeczwa, um auf deren Ostufer 
vorzustoßen. Dieses Manöver blieb aber für die Kämpfe vor Dolina zu¬ 
nächst ohne Ergebnis. Die Lage der ganzen Südarmee hatte sich zwischen 
dem 16. und dem 20. nirgends entscheidend geändert. 
Im Einklänge mit der 11. Russenarmee hatte auch der rechte Flügel 
Letschitzkis etwas Raum geben müssen. Er setzte sich vor Perehinsko, 
vor Solotwina und südlich von Nadwórna neuerlich fest. Der Gruppe 
*) Nach einem vom deutschen Reichsarchiv zur Verfügung gestellten Manuskript.
	        
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