Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Der erste Angriff des k. u. k. X. Korps auf Prîzemysl 
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mächtigt, worauf sie freilich in das Kreuzfeuer der Gürtelwerke und des 
jenseits vom Radabach eingegrabenen XII. Russenkorps geriet. Die deut¬ 
sche 119. ID. war, aus der Gegend von Babice nad Sanem heranrückend, 
schon tags zuvor ohne nennenswerte Belästigung durch die Festung gegen 
die Werke von Ujkowice eingeschwenkt (Beilage 9); die Ergebnisse der 
Erkundungen durch Offizierspatrouillen ließen sie aber auf den ursprüng¬ 
lich beabsichtigten Handstreich verzichten. Neben der 119. marschierte an 
der Niederung westlich von Letownia eine vom Obst. Eduard Edi. von 
Wieden geführte, durch Schützen der 1. LstHusBrig. verstärkte Abteilung 
der k.u.k. 24.ID. auf, die den Nordflügel der Armee Boroevic bildete. 
Diese Armee hatte nach dem Heeresbefehl vom 12. Mai (S. 372) den 
Auftrag, die Südfront von Przemysl abzuschließen, sich ihrer durch Hand¬ 
streich oder durch belagerungsmäßigen Angriff zu bemächtigen und zu¬ 
gleich mit dem rechten Flügel über Dobromil und Nowe Miasto auf 
Mosciska vorzudringen. 
DasamlinkenArmeeflügelvorgehendek.u.k.X.Korps, FML. Martiny, 
war am 14. nach Zurückdrängung feindlicher Sicherungstruppen südlich 
vom San stark ermüdet an die russischen Vorfeldstellungen Pod Mazurami 
und A 418 Helicha herangekommen. Am 15. nachmittags erstiegen Schützen¬ 
schwärme der 24. ID. die vom Feinde verlassene Höhe Pod Mazurami, 
von wo aus sich ihnen ein verlockender Ausblick auf Przemysl bot. Da 
das 3.Armeekmdo. mitgeteilt hatte, die Besatzung der Feste bestände 
vorwiegend aus Kavallerie, was auf Räumungsabsichten der Russen hin¬ 
deute, ordnete FML. Martiny ungesäumt den Vormarsch durch die Stadt 
bis an den Wiar an. Die 24. ID. kam zwar am gleichen Abend noch knapp 
bis an die Gürtellinie heran und die 45. SchD. erstürmte südlich von ihr 
die Höhe A 418. Aber der Versuch des Korps, in einem Zuge auch die 
Werklinie von Lipnik zu durchbrechen, scheiterte am Nahfeuer des Ver¬ 
teidigers, der sich überdies die Gelegenheit zu einer Flankenwirkung von 
Grochowce her nicht entgehen ließ. Gleiche Erfolglosigkeit war einem 
Angriffsversuch am 16. beschieden. Die Divisionen Martinys blieben auf 
den waldreichen Hügeln südwestlich von Pralkowce und bei Helicha vor 
den vielreihigen Drahthindernissen der Russen liegen. Die 4. KD. sicherte 
den rechten Flügel gegen Grochowce hin; die wieder in den Korpsver¬ 
band eintretende 2. ID. hatte tags zuvor Olszany erreicht. 
Rechts von der 4. KD. hatte das in der Mitte der 3. Armee vor¬ 
rückende XVII. Korps die Absperrung der Südfront von Przemysl zu 
übernehmen. Die Vorrückung des Korps litt stark unter Wegschwierig¬ 
keiten und den durch diese bedingten Marschstockungen. Seine linke Di-
	        
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