Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Von Gorlice bis Lemberg 
Hauer und die Hauptkräfte der 16. ID., FML. Schariczer, hatten am 14. 
bei Stefanów und Gielniów stärkere Kämpfe zu bestehen gehabt. Am 
15. geriet die 16. ID. bei Gielniów durch einen russischen Gegenstoß 
vorübergehend in eine heikle Lage; doch räumte der Feind am 16. früh 
•die Walstatt. Dieser Rückzug war nicht zuletzt durch Eingreifen von 
Teilen der 35. ID., GM. Podhoránszky, veranlaßt, deren rechter Flügel 
den Russen eben Drzewica entrissen hatte, indes dem linken Flügel das 
Vorgehen auf Ossa durch die Mitwirkung der am Südflügel der deutschen 
9. Armee fechtenden Division Menges erleichtert wurde. 
Die durch den Verlauf der Weichsel gegebene Gestaltung des Kampf- 
raumes sowie die Auffassung, daß sich der Russe hier nicht mehr so 
bald stellen werde, veranlaßte nun die Heeresleitung, den Streitkräften 
links der Weichsel mehr gegen Nordost gerichtete Vorrückungsstreifen 
vorzuschreiben. Da sich andrerseits Dankls Armee im Hinblick auf Sando- 
mierz mehr gegen den rechten Flügel zusammenzog, mußte sich schon 
am 16. Mai zwischen ihr und der in der Richtung Ilza auf schwenkendem 
Armeeabteilung Woyrsch eine Lücke ergeben, die durch das über Str. 
Slupia nach Kunow gewiesene, drei Bataillone und eine Batterie zählende 
Detachement Obstlt. Wolff (IR. 84) vom k. u. k. II. Korps nur notdürftig 
gedeckt war. 
Als die Verbündeten diese Nachteile im Vertrauen auf die Größe 
ihres Sieges in Kauf nahmen, hatten sie die Rührigkeit des Feindes unter¬ 
schätzt. Vielleicht nur, um die Aufmerksamkeit vom San abzuziehen^ 
vielleicht auch, um in elfter Stunde eine grundlegende Änderung der 
Lage herbeizuführen, hatten sich die Russen entschlossen, mitten aus 
dem Rückzug heraus mit dem Südflügel der 4. Armee einen Gegenschlag 
zu führen1). 
Zuerst bekam die LD. Bredow auf ihrem Vormarsch gegen Ilza die 
russischen Absichten zu fühlen. Sie wurde westlich von Kunow von der 
über die Kamienna vorbrechenden 46. ID. des XXV. Korps angefallen. 
Gleiches Geschick wurde dem Detachement Obstlt. Wolff zuteil, das 
sich, von Kosaken umschwärmt und von der I.Armee abgeschnitten, ¡nur 
mühsam zu behaupten vermochte. 
Aber der Hauptstoß des Feindes galt an diesem Tage, dem 16. Mai, 
der k.u.k. I.Armee. Noch um Mittag befanden sich das I.Korps bei Kopr- 
*■) Vgl. vor allem die Schrift Grischinskij, Das Angriffsmanöver des 
XXV. Korps im Mai 1915 (Wojenno istoritscheski sbornik, II. Teil) 5 dann auch H o e n, 
Waldstätten-Zipperer und Seifert, Die Deutschmeister (Wien 1928), 380 ff 
und Michel und Wohl, Das Vierundachtziger Buch (Wien 1919), 87ff.
	        
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