Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Die Russen weichen vor dem XIV. Korps 
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Gruppe Wolodtschenko zog sich gegen Abend südlich von Brzostek über 
die Wisloka zurück, wo sich nördlich des ebengenannten Ortes auch die 
Reste der 61. und der 31. Russendivision sammelten. 
Die Masse des k. u. k. IX. Korps staffelte sich über Ryglice gegen 
Zalasowa zurück. Bei der starken Ausdehnung der Truppen Králiceks 
besorgte das 4. Armeekmdo. ein Reißen der Verbindung zum XIV.Korps, 
von dem die 3. ID. wohl die Biala überschritten hatte, die 8. aber noch 
immer von der russischen 42. im Mündungswinkel aufgehalten wurde. 
Ebenso ging es auf dem linken Flügel, bei der 47. RD. und der Gruppe 
Stöger-Steiner, nicht vorwärts. Um endlich den Bann zu brechen, der auf 
der Armee lastete, nahm am 5. nachmittags Erzherzog Joseph Ferdinand 
in Aussicht, die 8. ID. vom Westufer der Biala abzuziehen und sie östlich 
des Flusses mit der 3. ID. zu einer eng geschlossenen Stoßgruppe zu ver¬ 
einigen, die endlich den Weg nach Tarnów öffnen sollte. Da kam spät 
abends die Nachricht, daß es der 3. ID. geglückt war, die Höhe Gorskie 
zu erstürmen, ohne daß sich erst ein umfassendes Eingreifen der 106. Lst.- 
ID. (Gruppe GM. Aust) fühlbar machen mußte. Gleichzeitig meldeten 
die Kaiserjäger Fortschritte westlich der Biala. Nun atmete auch das 
4. Armeekmdo. auf. Als vor Mitternacht auf den 6. Mai Mackensen an¬ 
fragen ließ, ob es nicht zweckmäßig wäre, die bei Stöger-Steiner ange¬ 
sammelte Reitermasse hinter die 11. Armee zu nehmen, gab der Chef der 
Operationsabteilung des 4. Armeekmdos., Obst. Paie, der Hoffnung Aus¬ 
druck, daß der Feind nun auch gegenüber der 4. Armee nachzugeben 
scheine und daß sich daher für die Kavallerie sehr bald in den Ebenen 
südlich von der Weichsel ein Betätigungsfeld ergeben werde. 
Die Einnahme von Tarnów und das Kesseltreiben 
bei D u k 1 a 
(6. Mai) V 
Unterdessen hatte auf der Seite der Russen ein zwischen den Be¬ 
fehlsstellen geführter Meinungsaustausch am 5. Mai vormittags weitge¬ 
hende Anschauungsgegensätze aufgedeckt. Obgleich Iwanow sehr unge¬ 
halten war, zeigte er gegenüber Dimitriew noch immer eine gewisse 
Zuversicht. Zumal die vom Führer der 3. Armee in den Vordergrund 
gerückte Gefahr eines Durchbruches zwischen der Weichsel und dem 
Karpathenvorlande hielt der Frontbefehlshaber durch das Heranführen 
der 13. sib. SchD. für ziemlich gebannt. Düsterer blickte Iwanows General- 
stabschef Dragomirow in die Zukunft. Er betrachtete die Lage in West- 
galizien für unhaltbar und sprach sich der Stawka gegenüber für einen
	        
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