Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Von Gorlice bis Lemberg 
denn manches junge Blut vom Inn und von der Etsch, von der Salzach 
und von der Traun mußte die Erde röten, ehe der Russe sie preisgab. 
Am 2. Mai früh stürmte der rechte Flügel der Linzer 3. ID., FML. 
Horsetzky, mit dem 2. KJR. und einem Bataillon 59er den „Zuckerhut", 
behauptete ihn durch Stunden gegen schwerstes Geschützfeuer und über¬ 
mächtige Gegenstöße, mußte ihn jedoch schließlich wieder dem Feinde 
überlassen1). Die Division blieb tagsüber vor den russischen Hindernissen 
liegen. Die Kaiserjäger der 8. ID. bemächtigten sich um 7h früh des „Huf¬ 
eisens", doch war auch ihnen durchschlagender Erfolg versagt. Daß auch 
an diesem Mißgeschick etwaiger Mangel an Opfermut wahrlich nicht die 
Schuld trug, erweist sich aus den Verlusten der stürmenden Truppe, die 
in diesen Tagen beim XIV. Korps größer waren als in irgendeinem 
anderen Abschnitte der Schlachtfront. Büßten einzelne Kompagnien doch 
mitunter alle Offiziere und drei Viertel ihrer Mannschaft ein 2) ! 
Die gegenüber von Tarnów stehende 47. RD. bereitete am ersten 
Schlachttage die Wegnahme der ausgedehnten Brückenkopfstellung vor, 
die die Russen hier nach der Schlacht von Limano wa-Lap ano w auf dem 
Westufer des Dunajec festgehalten hatten. Sie wurde nun von zwei Re¬ 
gimentern der russischen 5. ID. verteidigt. 
Ein schöner Erfolg war der Gruppe FML. Stöger-Steiner am unteren 
Dunajec beschieden. Mit der Brigade GM. Schaible an der Spitze über¬ 
setzte sie nach Mitternacht den Fluß und legte in den ersten Morgen¬ 
stunden eine Kriegsbrücke darüber. Die gegenüberstehenden Reichswehr¬ 
brigaden gaben auf dem Ostufer 4 bis S km Raum. FML. Stöger-Steiner 
erhielt von der 1. Armee eine halbe 2. KD. und überdies die ursprüng¬ 
lich der 11. Armee zugedachte ll.HKD. der 4. Armee zugewiesen, um 
bei weiterem Vordringen in den Rücken des Feindes wirken und auch die 
Weichsel gegen Norden sichern zu können. 
Auch am entgegengesetzten Flügel der Schlachtfront, gegenüber dem 
k. u, k. X.Korps der 3.Armee, mußten die Russen Raum geben. Seit 
frühestem Morgen im Kampfe, warfen gegen Abend die 21. und die 
45. SchD. unter den Augen des Armeeführers Boroevie die russische 9.Di¬ 
vision von den Höhen östlich von Malastów, indes Mitte und rechter 
Flügel des Korps befehlsgemäß in ihren Stellungen verharrten. 
Um Mittag war auf einer Höhe westlich von Gorlice der Armee- 
o(f&i kommandant FM. Erzherzog Friedrich mit dem Thronfolger und dem 
x) Unsere Rainer im Weltkriege 1914—1918 (Salzburg 1918), 109 ff. 
2) Vgl. u.a.Schemf il. Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger (Bre¬ 
gens 1926), 171 f.
	        
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