Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Von Gorlice bis Lemberg 
wurde angewiesen, mit der ganzen Front bis an den Abschnitt Zmigrod— 
Kolaczyce durchzustoßen. Links von ihr hatte der Südflügel der 4. Ar¬ 
mee zunächst Ryglice und die Höhe Gorskie, A 403 südlich von Tarnów, 
zu gewinnen. Weiterhin sollte sie die Nordflanke der 11. Armee decken. 
Eine Reihe von Bestimmungen galt der artilleristischen, infanteristischen 
und technischen Vorbereitung des Angriffes, für die auch gesonderte 
Weisungen herausgegeben wurden. Die „Angriffsstreifen" der Korps 
waren bis,an die Linie Dukla—Frysztak derart ausgesteckt, daß die 11. Ar¬ 
mee eine Schwenkung von Nordost gegen Ost vollzog. In einer 5 km von 
den Ausgangsstellungen entfernten Linie sollte am ersten Angriffstag 
unbedingt der Einklang zwischen den vorwärtsstürmendenTruppen wieder¬ 
hergestellt werden. Das deutsche X. Korps hatte an diesem Tage bis an 
den Dunajec zu folgen. 
An Artillerie waren für den Angriff zwischen dem Karpathenkamm 
und Tarnów 733 leichte, 175 mittlere und 24 schwere Geschütze bereit¬ 
gestellt; dazu kamen noch bei der deutschen 11. Armee 70 Minen werf er. 
Dem Einsatz dieser 1000 Rohre wurde besondere Sorgfalt zugewendet, 
da er für das sichere Gelingen des Durchbruchs entscheidend war1). 
Das schon stark durch Flieger geförderte Erkundungsergebnis über 
die gegenüberstehenden russischen Kräfte deckte sich mit der Wirklich¬ 
keit nahezu völlig2). Von Gladyszów bis Rzepiennik hielt das X., von 
dort bis zur Dunajecmündung das IX. Russenkorps die Stellung. Jenes 
zählte 3 Infanteriedivisionen, dieses ebensoviel und noch 5 Reichswehr¬ 
brigaden. An Reserven standen hinter der Dunajecfront, gegen Süden 
mehr zusammengeballt, 2 Infanterie- und 5 Kavalleriedivisionen; außer¬ 
dem war das III. kauk. Korps im Anrollen (S. 312). Im unmittelbaren 
Schlachtbereich hatten sich sonach am ersten Kampftage die rund 22 In¬ 
fanteriedivisionen und 1 Kavalleriedivision zählenden Verbündeten mit 
etwa 14 russischen Inf anterie- und 5 Kavallerie di visionen (das kauk. Korps 
nicht eingerechnet) zu messen, ein Kräfteverhältnis, das, durch artille¬ 
ristische Mittel noch erheblich verbessert, sicherlich erfolgverheißend war. 
Der Vorstoß an die Wisloka 
(2. bis 5. Mai) 
Ohne die Russen zu alarmieren war das Gefecht da und dort schon 
am 30. April oder 1. Mai aufgeflackert; so bei den Bayern der ll.Divi- 
!) Die Geschützzáhlen sind einer Aufstellung des GM. d. R. Hornung entnommen. 
2) Ronge, 155 f.
	        
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