Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Karpathenwinter 1914/15 
Die Gefahr für Szurmays Westflügel schien gebannt zu sein, als die 
kombinierte Brigade der 38. HID. (S. 249) und die von der 3. Armee zu¬ 
rückgehaltenen drei Bataillone der 128.HIBrig. hier eingetroffen waren. 
Dennoch stieß der Russe am 11. in die öst.-ung. Linien südwestlich des 
Oberteiles der Ceremcha hinein. Schon aber stand die 65. IBrig., Obst. 
Freih .v. Dürfeid, hinter der Einbruchsteile zum Gegenangriffe bereit. 
Verstärkt durch Abteilungen Szurmays und des V. Korps bahnte sich diese 
Gruppe ihren Weg durch tiefen Schnee und warf in zweitägigen Kämpfen 
den Feind überall heraus, wo er sich in die Widerstandszone der öst.-ung. 
Truppen eingebohrt hatte. Am Morgen des 14. gewannen Dürfeids ver¬ 
mengte Verbände die Herrschaft über die ganze Umgegend der Ceremcha. 
Tags vorher hatte Linsingen nach Teschen gedrahtet, das AOK. möge 
bei der DOHL. die Verstärkung der Südarmee durch deutsche Truppen 
beantragen, da die Widerstandskraft der Streiter Szurmays durch die 
Witterung stark herabgemindert worden sei .Wohl stand die k. u. k. 
Heeresleitung bereits in Verhandlungen mit Mézières, doch ließ sich die 
Verwendung deutscher Verstärkungen für diesen Zweck noch nicht be¬ 
stimmen. 
Seit dem 9. April waren die Kommandos der 2. Armee und der Süd¬ 
armee mit der Frage der Abgrenzung der Armeebereiche und mit der 
Entwirrung der auf der Ceremcha im bunten Durcheinander stehenden 
Abteilungen beider Armeen beschäftigt. Beide Befehlsstellen verlangten 
die Einbeziehung dieser wichtigen Höhe in ihren Bereich. Linsingen machte 
hiebei geltend, daß die Bahn im Ungtale der Versorgung seines linken 
Flügels diene, er daher das Recht auf Verteidigung der gefährdeten Strecke 
beanspruche. Das AOK. entschied zugunsten der 2. Armee. 
Während das V. Korps am 9. einen Versuch der Russen vereitelte, 
sich der Stinkahöhe zu bemächtigen, kämpften die Mitte und der West¬ 
flügel der 2. Armee tagelang heftig um die völlige Behauptung der 
eben bezogenen neuen Stellungen. Die 37. HID. (S. 258) verstärkte das 
XVIII. Korps durch eines ihrer Regimenter und gab eine Brigade an das 
Korps Schmidt ab; das vierte Regiment wurde als Reserve zurückbehalten. 
Nach wechselvollen Kämpfen gelang es aber dem XVIII. Korps und 
dem Korps Schmidt, bis zum 10. die Einbuchtungen bei Kistopolya und 
Nagypolány auszuglätten und alle Angriffe abzuweisen. Beim XIX. Korps 
wurden die 41. HID. und die 29. ID. durch die Russen stark bedrängt; 
die 29. ID. mußte am 8. den Beskidkamm aufgeben und am 11. auch 
ihren rechten Flügel abbiegen, weil die 41. HID. bis zur Kirche von Tele- 
pócz zurückgedrückt worden war. Während hier die Kämpfe andauerten,
	        
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