Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Karpathenwinter 1914/15 
schöpfte l.LstlBrig. lehnte. Insbesondere sei die Artillerie des VII.Korps 
höchst gefährdet gewesen, als die Landsturmbrigade und die 4. KD. um 
ein beträchtliches Stück zurückwichen. Leider durfte die deutsche 4. ID. 
nicht im Ondavatal verwendet werden, wo man sie zum Stützen der 
Front gebraucht hätte, weil das Beskidenkorps befehlsgemäß beisammen 
zu halten war. Boroevic habe das VII. Korps nicht den Zufälligkeiten 
eines erzwungenen Rückzuges aussetzen wollen, um so weniger, als die 
niedrigen Gefechtsstände derartige Wagnisse verboten. Daher habe der 
Korpsführer mit seiner Zustimmung den linken Flügel auf 8 km, die 
Mitte auf 4 bis 5 km, den rechten Flügel aber gar nicht zurückgenommen. 
Im Zwischengelände fände sich kein passender Verteidigungsabschnitt. 
Nach den vom AOK. am 27. März erteilten Weisungen (S. 239) hätte 
sich freilich auch ein anderes Auskunftsmittel dargeboten. Statt des nur 
schütter zu besetzenden Sackes bei Sztropkó konnte eine Lücke zwischen 
den zurückgebogenen inneren Flügeln des VII. und des XVII. Korps be¬ 
lassen und der hier etwa eindringende Feind durch Flankenstoß von 
beiden Seiten in die Zange genommen werden, vornehmlich von Osten her 
durch entbehrliche Kräfte der Gruppe Marwitz. Da jedoch Boroevic für 
seinen Westflügel (28. ID.) bangte und das Beskidenkorps nicht geteilt 
werden durfte, mag ihm, der für derartige Manöver überhaupt keine 
Vorliebe besaß, dieses Verfahren nicht ausführbar erschienen sein. 
Eine Fortführung der Offensive des Beskidenkorps hielt GdK. Mar¬ 
witz trotz der offensichtlichen Zerrüttung der feindlichen Verbände nur 
dann für angebracht, wenn sich die Nachbarfronten anschließen konnten ; 
ein vereinzelter Vorstoß hätte die günstig gestaltete Lage nur wieder 
verschlechtert. Da diese Mitwirkung augenblicklich nicht möglich war, 
erhielt der Führer des Beskidenkorps vom S.Armeekmdo. den Befehle 
die erkämpften Stellungen festzuhalten und die 2. und die 24. ID. sowie 
die 21. und die 45. SchD. aus der Front zu ziehen. 
Diese Auslösung begann alsbald und war bis zum 10. durchgeführt. 
Das Beskidenkorps übernahm das ganze Frontstück. Angriffsversuche 
der Russen am 11. und 13. konnten von den Deutschen, am ersteren Tage 
auch von der 20. HID. und dem XVII. Korps, mit leichter Mühe vereitelt 
werden. Die auf 40.000 Streiter, darunter 8500 Gefangene, geschätzte 
Einbuße an Kraft, welche die Russen in der Osterschlacht erlitten hatten^ 
war nicht ohne weiteres zu ertragen gewesen. Die Angriffskraft des 
Feindes hatte einen schweren Stoß erlitten, woraus auch die Führung 
ihre Schlußfolgerungen ziehen mußte. 
Allerdings gingen auch hier einige Tage vorüber, ehe sich Iwanow
	        
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