Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Der Angriff der 4. Armee 
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Aber auch Szurmay erhob Vorstellungen gegen die Beteiligung seines 
linken Flügels an dem Angriffe, zu dem allerdings bei ihm, wie man in 
den letzten Tagen erfahren hatte, die taktischen Verhältnisse nicht ein¬ 
luden. Gegen die Mitte und den rechten Flügel dieser Gruppe stürmte 
der Russe am 17., 18. und 19. vergeblich los. Das 2. Armeekmdo. ge¬ 
stattete nunmehr, daß sich Szurmay auf einen Scheinangriff beschränke, 
dafür aber noch das IR. 68 an das V. Korps abgebe. Tersztyánszky sollte 
an seiner Front vom Mittag des 19. an eine lebhafte, den Wiederbeginn 
der Offensive vortäuschende Tätigkeit entfalten. An diesem Tage er¬ 
wehrte sich das Korps Schmidt abermals ruhmvoll des gegen die Manilowa 
vorbrechenden Feindes. 
Die vom 4. Armeekmdo. für den 17. beabsichtigte Wiederaufnahme 
des Angriffes (S. 201) verzögerte sich um vierundzwanzig Stunden. Am 
18. um 3h30vorm. führte FML. Arz die Stoßgruppe gegen Gorlice und 
gegen Sçkowa vor, doch die erstrebte Überraschung der Russen mißlang 
und auch die 39. HID. konnte nach einem Anfangserfolge nicht durch¬ 
dringen. Am nächsten Tage wurden Teile der 10. ID. durch russische 
Gegenangriffe zurückgeworfen, während der Feind an anderen Front¬ 
stellen weniger Glück hatte. Das III. Korps war nicht in die Lage ge¬ 
kommen, den äußersten rechten Flügel der 4. Armee zu unterstützen; 
denn Dimitriew richtete sein Augenmerk auf den Raum beiderseits von 
Gorlice. Dagegen bedrohte der Russe die 45. SchD. der 3. Armee am 17. 
und 18. vergeblich mit seinen Vorstößen, die, wie sich bald herausstellte, 
wichtigen Täuschungszwecken dienten. 
Am 19. entbrannte der Artilleriekampf auf der ganzen Front der 
3. Armee, bald waren die Stellungen des XVII. Korps und der 22. SchD. 
in Rauch und Dampf gehüllt. Gegen sie brach in der Nacht auf den 20. 
ein mächtiger Ansturm der Russen los. 
Der Fall der Festung Przemysl 
Hiezu Beilagei 9 
Gen. Iwanow hatte das russische 11. Armeekmdo. beauftragt, eine 
„energische Tätigkeit" gegen Przemysl zu entfalten (S. 162). Noch lag aber 
den Russen die Erinnerung an die blutigen, fruchtlosen Oktoberstürme 
in den Gliedern. Sie hofften, daß der Augenblick nicht mehr fern sei, 
da die vielköpfige Besatzung ihre Verpflegsvorräte aufgezehrt haben 
werde; dann mußte der feste Platz von selbst fallen. So beschränkte sich 
der Feind darauf, seine Artillerie gegen die Vorfeldstellungen und den 
Gürtel wirken zu lassen — seit dem 9. Februar schwiegen die russischen 
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