Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Karpathenwinter 1914/15 
einer wenig leistungsfähigen Gebirgsbahn angewiesen, könne nur all¬ 
mählich verstärkt werden, so daß die Armeegruppe keinesfalls recht¬ 
zeitig für die Operation der 2. Armee gegen Przemysl wirksam werde. 
Die Südarmee habe bis jetzt keinen nennenswerten Raumgewinn erzielt, 
vielleicht werde ihr der demnächst bevorstehende Einsatz der deutschen 
4. ID. neuen Antrieb verleihen. Doch sei auch von dem rechten Flügel 
der 2. Armee kein ausgiebiger Fortschritt zu erwarten, denn dort stün¬ 
den Szurmays drei Divisionen beiderseits der Straße nach Turka den 
von Natur aus starken und von den Russen befestigten Rückenlinien 
gegenüber; dagegen hoffe man auf das Gelingen der Offensive der starken 
Angriffsstaffel Tersztyánszkys über Lisko—Ustrzyki Dl. gegen Przemysl. 
Ebenso könnten der rechte Flügel und die Mitte der 3. Armee vielleicht 
gegen Sanok—Rymanów vordringen. Hierauf skizzierte Metzger das 
nicht ungünstige Kräfteverhältnis, wonach den einundzwanzig Divisionen 
(120.000 Gewehren) der 2. und der 3. Armee bloß neun bis zwölf russi¬ 
sche Divisionen gegenüberstünden. 
Zur Herbeiführung eines durchschlagenden Erfolges entschloß sich 
das AOK., nunmehr auch die 100.000 Feuergewehre der 4. Armee zu 
einem West-Oststoße einzusetzen. Aber es waren die Aussichten für den 
Angriff der 2. und 3. Armee doch nicht allzu hoch zu veranschlagen, da 
infolge der ungünstigen Ausgangslage und des durch den Aufbau des 
Gebirges bedingten Zuges der Kommunikationen der Stoß der achtzehn 
Angriffsdivisionen gegen Norden schwer einheitlich zu gestalten war; 
nur eine Reihe großer taktischer Erfolge ließ einen Zusammenschluß 
dieser Kräfte am Nordhang des Gebirges erhoffen. Danach beurteilt, 
hätte die Verlegung des Schwergewichtes auf den Raum beiderseits der 
Turkastraße sicherlich günstigere Aussichten geboten. Die Gründe, warum 
das 2. Armeekmdo. davon ebenso absah wie von der durch das AOK. 
bevorzugten und durch Boroevic im Jänner versuchten Offensive gegen 
den Raum bei Ustrzyki Dl., sind bereits erörtert worden (S. 181); vor 
allem zweifelte man in Ungvár darair, daß es der Südarmee gelingen 
werde, aus dem Gebirge vorzubrechen. Dies wäre aber die wichtigste 
Vorbedingung für die Wahl einer mehr nach Osten gelegenen Angriffs¬ 
richtung gewesen. 
Der Angriff der 4. Armee 
(27. Februar bis 17. März) 
Hiezu Skizzen 13 und 18 
Beim 4. Armeekmdo. wartete man gespannt auf weitere Anzeichen, 
die auf Dimitriews Rückzug deuten konnten. Aber bei den Russen rührte
	        
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