Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Karpathenwinter 1914/15 
nicht, sich der Hauptstellung zu bemächtigen. Die Division Bredow und 
die 1. Armee unterstützten den Angriff Mackensens durch wirksame 
Scheinunternehmen. Der Russe wurde um seine polnische Front besorgt und 
zögerte, weitere Kräfte auf das rechte Weichselufer abzuziehen, wo in¬ 
zwischen heftige Kämpfe entbrannt waren. Die Offensive Alexejews be¬ 
drohte am 5. die Mitte der deutschen 8. Armee mit dem Durchbruche^ 
so daß der deutsche Angriff auf Ossowiec abgebrochen werden mußte. 
Aber schon rüstete sich Gallwitz zum Gegenschlag und erschien am 9. 
wieder vor Przasnysz, während sich der rechte Flügel der deutschen 
8. Armee von neuem gegen Ostrolçka vorschob. Die russische Über¬ 
legenheit war jedoch zu bedeutend, als daß man gegen den Narew hätte 
vordringen können. Hindenburg zog daher seine Armeen gegen die ost¬ 
preußische Grenze zurück. 
Dieletzten An strengungen zumEntsatze von Przemysl 
Lagebeurteilung in Neschen nach dem Ergebnis der ersten Angriffe 
der 2. und der 3. Armee 
Hiezu Beilage 8 sowie Skizze 8 
Nach dem Willen der Heeresleitung sollte in diesem Feldzugs¬ 
abschnitt die Entscheidung gegen Rußland in den mittleren Karpathen 
fallen, wo die 2. und die 3. Armee zu einem großen Schlage ausholten. 
Ungleich der Wucht späterer mächtiger Offensivunternehmungen, die 
in günstiger Jahreszeit stattfanden und zum mindesten im ersten Aus¬ 
holen einen raumgreifenden Erfolg erzielten, entbrannte das schicksal¬ 
hafte Ringen auf dem Gebirgswalle unter schweren Hemmungen. Nur 
langsam bahnten sich die entkräfteten Mannschaften den Pfad durch 
den tiefen Schnee. 
Die vom GdK. Tersztyánszky befehligte Hauptangriffsgruppe war 
mit ihren 52.000 Feuergewehren den etwa 37.000 gegenüberstehenden 
Russen der Zahl nach überlegen, dochudie artilleristische Unterstützung 
beiläufig durch sechs Rohre auf den Kilometer blieb bei der im Gebirge 
an und für sich verminderten Wirkungsmöglichkeit und der wegen un¬ 
sichtiger Witterung in hohem Grade erschwerten Schußbeobachtung weit 
hinter den Wünschen der vorgehenden Infanterie zurück. 
Wie schon erwähnt (S. 181), hatte der Stoß des XIX. Korps über 
Lupków dem Angriffe gegen Baligród um vierundzwanzig Stunden voran¬ 
zugehen. Der 27. Februar brachte diesem Korps nur einen bescheidenen 
Raumgewinn, den die 41. HID. am Vortage durch ihr entschlossenes Vor-
	        
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