Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Karpathenwinter 1914/15 
Lonsingens verbliebene 3. GID. einen ins Gewicht fallenden Raumgewinn 
zu erzielen. Als überdies am 10, ein nächtlicher Sturm der Honvéds an 
der Aufmerksamkeit des Feindes scheiterte, befahl Boroevic, Szurmay 
habe sich jedes weiteren Angriffsversuches zu enthalten, durch den die 
Behauptung des Uzsokpasses gefährdet werden könnte. 
Inzwischen nahm auch der Kampf beim V. Korps eine ungünstige 
Wendung. An beiden Flügeln von den Russen umklammert, riß die Ver¬ 
bindung zu den Nachbarn, von denen keiner helfend beizuspringen ver¬ 
mochte. Schon erwog das Korpskmdo., am 13 . die Front in die Ausgangs¬ 
stellung vom 23. Jänner zurückzunehmen. Ebenso hatten die Mitte und 
der linke Flügel dieser Gruppe schwere Kämpfe zu bestehen. Dem 3. Armee- 
kmdo. blieb nichts anderes übrig, als im Einvernehmen mit GdK. Böhm- 
Ermolli die 9. ID., deren Einsatz zu einer so lange umstrittenen Frage 
geworden war, am 13. der abbröckelnden Front zuzuführen. Unter Zer¬ 
reißung der Verbände wurden ihre Hauptkraft dem XVIII. und die rest¬ 
lichen Teile dem XIX. Korps zur Verfügung gestellt. Damit war endlich 
das VIII. Korps in der Kampffront aufgegangen. 
Mittlerweile hatte sich der Widerstand der Russen gegenüber der 
deutschen Südarmee (Skizzen 5 und 6) zusehends verstärkt. Nur der West¬ 
flügel der Armee blieb im Vordringen, allen voran die Gruppe Hof mann, 
die sich gegen Tuchla vorarbeitete1), links von ihr focht die deutsche 
1. ID. um den Besitz des Zwinin. Auf dem Ostflügel war der Wyszków- 
sattel zu einem russischen Plewna geworden ; hier spottete die Zähigkeit 
des Verteidigers aller Anstrengungen des XXIV. RKorps. Auch als die 
deutsche 209. IBrig. aus der Kampfgemeinschaft mit Hofmann schied und 
am 12. zur Umfassung des Feindes gegen diese Sattelhöhe abge¬ 
dreht wurde, konnten nur vorübergehende Erfolge erzielt werden. Auf 
der ganzen Front zu Gegenstößen aufgerufen, holten sich die Russen 
zwar blutige Köpfe, doch erlahmte allmählich auch die Angriffskraft der 
verbündeten Truppen. 
Gdl. v. Linsingen bat im Wege des AQK. um die Zusendung einer 
deutschen Division. Falkenhayns Bescheid lautete, das Oberkmdo. Ost 
werde vielleicht in absehbarer Zeit eine der jetzt noch im Gefechte stehen¬ 
den Divisionen abgeben können. Dafür stellt aber Conrad der Südarmee 
die Zuführung der k. u. k. 5. ID. in Aussicht. Diese war in der Nacht 
auf den 14. aus der Front der 1. Armee gezogen worden; ihre Bestim¬ 
mung sollte jedoch alsbald wieder geändert werden. 
x) Am 13. stieß ein russisches Bataillon, in österreichische Uniformen verkleidet, 
gegen die Linien Hofmanns vor.
	        
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