Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Der Wendepunkt der Offensive 
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blickliche Gruppierung auszunützen und mit der Hauptkraft der 8. Armee 
gegen Mitte und Westflügel der Armee Boroevic vorzustoßen, um alle öst¬ 
lich davon in den Karpathen stehenden Heeresteile der Verbündeten ab¬ 
zudrängen. Aus Bruchstücken eines wenige Tage später aufgefangenen 
russischen Funkspruches ließ sich entnehmen, daß Brussilow zur Verwirk¬ 
lichung dieses Entschlusses dem VIII. Korps aufgetragen hatte, bis in die 
Linie Mezölaborcz—tupków— Cisna—Luch (nördlich von Kalnica) vorzu¬ 
dringen; sein linker Flügel sollte sich des von der Gruppe Puhallo er¬ 
reichten Raumes Chrewt—Smolnik—Lutowiska bemächtigen. Wäre der 
Ostflügel der Armee Boroevic stärker gewesen und hätte er die nötige 
Stoßkraft besessen, so konnte der russische Plan zu einem großen Echec 
für Brussilow führen. Doch dem war nicht so. 
Der 26. Jänner kann als Wendepunkt der kaum begonnenen Offen¬ 
sive der Verbündeten gelten. Die Aussichten für ihr Gelingen hatten sich 
erheblich verschlechtert. Szurmay, der an diesem Tage auf den Höhen 
von Borynia hätte stehen sollen, war abgeblieben und Puhallo, in Sorge 
um seine Ostflanke, mußte die beiden rechten Flügeldivisionen zurück¬ 
halten, wodurch sein Stoß gegen Norden die erforderliche Wucht ein¬ 
büßte. Krautwald hatte alle Kräfte verausgabt und behauptete sich müh¬ 
sam in den erreichten Linien. Hinter dieser ausgedehnten Front stand 
nur eine einzige Division, die 29. ID., als Armeereserve, kaum imstande, 
der Vorrückung einen kräftigen Impuls zu verleihen. Der Geländegewinn 
bei der deutschen Südarmee befriedigte im Vergleich zu den optimistischen 
Anfangshoffnungen ebenfalls nicht und bis zu dem Zeitpunkte, wo 
Pflanzer-Baltin über den Tatarenpaß vorbrechen konnte, mußten noch 
einige Tage verstreichen. Rapid schmolz die Streiterzahl; die Ausfälle 
durch Lungen- und Darmerkrankungen sowie durch Erfrierungen mehrten 
sich in erschreckendem Maße. Schon mußte um das Gelingen der Offen¬ 
sive der 3. Armee, die ohne Rücksicht auf den weit abhängenden rechten 
Heeresflügel unternommen worden war, mit Recht gebangt werden. 
Kampf Schwankungen bei der Südarmee und am Uzsokpaß 
vom 27. Jänner bis 5. Februar 
H i e z u Beilage 7 sowie Skizzen 4 und 5 
Gerade jetzt vollzog sich aber bei Linsingen ein verheißungsvoller 
Umschwung. 
Das XXIV. RKorps errang am 27. Jänner einen vollen Erfolg. Der 
rechte Flügel und die Mitte warfen den Feind, der sich namentlich bei 
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