Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Russischer Druck gegen die Armeegruppe Pflanzer-Baltin 
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marschräume. Ein erheblicher Kraftzuschuß ergab sich daraus, daß GdK. 
Erzherzog Eugen, Befehlshaber der 5. Armee (Generalstabschef FML. 
Alfred Krauss), am 6. Jänner bereitwillig der Abgabe von fünf, und zehn 
Tage später von zwei weiteren Infanteriedivisionen für den russischen 
Kriegsschauplatz zugestimmt hatte, was durch die Beschränkung auf die 
reine Defensive gegen Serbien möglich geworden war. Von den erst¬ 
bezeichneten fünf Divisionen wurden die 7. und die 29. ID. (XIX. Korps) 
über Mezölaborcz und die 40. HID. über Ungvár—N. Berezna zur Armee 
Boroevic, die 36. ID. und die 42. HID. (XIII. Korps) zur Armeegruppe 
Pflanzer-Baltin befördert. 
An der Frontmitte dieser Armeegruppe herrschte um die Jahres¬ 
wende fast völlige Ruhe. Dagegen verstärkte sich der Druck gegen ihre 
beiden Flügel. In den Tagen vom 3. bis zum 5. Jänner ging die Gruppe 
Hofmann infolge der Ereignisse am Uzsokpaß von Vezérszállás etwas 
gegen Süden zurück; der Ort wurde von den Russen besetzt. Auch die 
Gruppe Schultheisz (54. ID.), die seit zwei Wochen mit ihren Land¬ 
stürmern auf unwirtlichen Berghöhen kämpfte, wich am 2., nachdem sie 
tags zuvor einen Angriff blutig abgewiesen hatte, bis zu dem Gestüt 
Luczyna; ihre Nachhut focht noch bis zum 4. bei Izwor. Ebenso mußte der 
tapfere Verteidiger der Bukowina, Oberst Fischer, mit seinen zusammen¬ 
geschmolzenen Gendarmerieabteilungen unter beständigen Gefechten den 
Rückzug in die Mesticanestie-Stellung bei Jacobeny antreten, wo er 
schwer erkrankte und den Befehl an den Geniestabsmajor Papp abgab. 
Pflanzer-Baltin besorgte, daß sein rechter Flügel dem Vordringen 
der kürzlich in ihren Ständen aufgefüllten halben russischen 71. RD., 
bei der auch etwa eine Kosakendivision eingeteilt war, nicht standhalten 
werde. Obgleich die Linie über Borsa nach Máramaros-Sziget operativ 
die weitaus wichtigere war, mußten Fortschritte des Feindes über Dorna 
Watra und den Borgopaß mit Rücksicht auf Rumänien äußerst uner¬ 
wünscht erscheinen. Der Armeegruppenführer ließ daher zur Unter¬ 
stützung Papps das siebenbürgische Gendarmeriebataillon1) am West¬ 
eingang des Borgopasses bereitstellen und bat überdies das AOK. um 
das Verfügungsrecht über eine aus den Ersatzformationen Siebenbürgens 
zu bildende Infanteriebrigade, die er gleichfalls in diese Gegend zu 
ziehen gedachte. 
Da erhob der ungarische Ministerpräsident Graf Tisza Einspruch 
x) Die Zusammenziehung der Gendarmerieabteilungen in ein Bataillon war vom 
Militärkmdo. Hermannstadt zur Sicherung Siebenbürgens gegen einen Russeneinbruch 
verfügt worden.
	        
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