Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Ereignisse auf dem Nordflügel der verbündeten Heere 
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Der Ausklang der Dezemberkämpfe 
Unstreitig machte sich auf dem östlichen Kriegsschauplatze um die 
Jahreswende bei den streitenden Parteien ein gewisses Ruhebedürfnis 
(S. 91) geltend. Ehe sie zu neuen entscheidenden Schlägen ausholten, 
wurden nur begonnene Operationen in Teilkämpfen zum Abschlüsse ge¬ 
bracht und Vorbedingungen für nächstgeplante geschaffen. 
Auf dem äußersten Nordflügel der Verbündeten behauptete sich die 
8. Armee, Gdl. Otto v. Below, auch weiterhin an den Masurischen Seen 
und an der Angerapp gegenüber den Angriffsstößen der 10. Russen¬ 
armee; die Gruppe Zastrow verhinderte ein Vordringen der feindlichen 
12. Armee gegen den Rücken Belows, während die 9. Armee, GO. v. 
Mackensen, nach ihrem am 5. Jänner gegen die 2. und die 5. Armee er¬ 
rungenen Erfolge und nach der tags darauf begonnenen Auslösung der 
für die Südarmee bestimmten zweieinhalb Infanteriedivisionen1) und 
einer Kavalleriedivision bis zum 12. nur kleinere Fortschritte zu ver¬ 
zeichnen hatte. Dann erstarrte auch hier die Front. 
Bei der Armeeabteilung Woyrsch, die den linken Flügel der vom 
AOK. befehligten Streitkräfte bildete, waren die Kämpfe an der Pilica 
bei Tomaszów—Inowlodz abgeflaut. GO. Woyrsch hatte nunmehr die 
Aufgabe, den gegenüberstehenden Feind zu binden und Verschiebun¬ 
gen gegen die deutsche Nachbararmee zu verhindern. Durch Streckung 
seines linken Flügels wurden die südlich von der Pilica befindlichen Teile 
der 9. Armee für diese freigemacht. Die Russen arbeiteten sich an ein¬ 
zelnen Stellen näher an die Schützengräben ihres Gegners heran, doch 
scheiterte ihr in der Nacht zum 21. Jänner bei Jasien unternommener 
Angriff an der Wachsamkeit der deutschen Landwehr. 
Auch der rechte Flügel der k. u. k. 1. Armee wies russische Anstürme 
gegen den Stützpunkt Czarków am 10., 11. und 12. ab. In den folgenden 
Tagen schwoll die Nida stark an; von ihr überflutete Grabenstücke mußten 
geräumt werden. An eigene Offensivunternehmen konnten aber weder 
GO. Woyrsch noch GdK. Dankl denken, umso weniger, als die 1. Armee 
die 37. HID. und die 33. ID. (S. 84) in die Karpathen absenden mußte. 
Während sich somit an den Fronten im Weichsellande nichts Er¬ 
wähnenswertes ereignete, dauerten weiter südlich die Abschlußkämpfe 
der zuletzt geschilderten Operationsperiode noch eine Weile an. 
Am Silvestertage hatte sich der gegen den Abschnitt Zakliczyn— 
1) Außerdem stellte die 8. Armee ein Infanterieregiment und eine Artillerieabtei¬ 
lung für die Südarmee bei. 
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