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Der 
von Hermann Kricke 
Vom Beginn des Stellungskrieges 1914 bis zum November 1916 war ich Beob¬ 
achter in der Feldfliegerabteilung 11, die für den Armeekorpsabschnitt von Vailleul 
an der Oife fast bis Soisfons an der Aisne sämtliche fliegerischen Aufgaben zu 
lösen hatte. Lange Zeit waren die Stellungen unseres Abschnitts vom 
IX. Armeekorps unter dem General von Quast besetzt. Später wurde es durch das 
XI. Korps, das vorher im Osten gefochten hatte, abgelöst. Unsere Abteilung war 
im Abschnitt geblieben, da man für die Truppenfliegerei Fliegerformationen ge¬ 
brauchte, die den Abschnitt genau kannten. 
Als ich am 2. Oktober 1914 in der Abteilung eintraf, hatte gerade der Stellungs¬ 
krieg begonnen. Allerdings waren sich weder die Erdtruppe und die Führung noch 
auch die Fliegerabteilung darüber klar, wie der Kampf zu führen sei und wo 
ihre Aufgaben lagen. Besonders traf das für uns Flieger zu. Selbstverständlich 
mutzte weiterhin in die Tiefe des Feindes hinein Fernaufklärung geflogen werden 
— darüber war man sich klar. Alles andere mutzte sich erst entwickeln. 
Unser Abteilungsführer, Hauptmann Wilberg, führte uns den richtigen Weg und 
wirkte so matzgeblich an der Entwicklung der Fliegertruppe mit. Geleitet wurde 
er von seinem soldatischen Gefühl und feiner Liebe zu seiner alten Waffe, der In¬ 
fanterie. Sein einziger Gedanke, den er seiner ganzen Abteilung anerzog, war: 
„Wie helfe ich der Infanterie." Und da ihm diese Frage niemand anders beant¬ 
worten konnte, fragte er die einzigen, die es wissen konnten, nämlich die In¬ 
fanteristen selbst. 
Täglich bei schlechtem Wetter, das in den nächsten Monaten die Regel war, lud er 
frühmorgens nach dem Kaffeetrinken uns Flugzeugbesatzungen abwechselnd in sein 
Auto ein, und dann ging es in die Schützengräben und Vatteriestellungen, auf die 
Artilleriebeobachtungsstände usw. 
Einmal waren wir im Graben bei der rechten Division. Der Kompanieführer 
klagte über eine französische Feldkanonenbatterie, die ihm den ganzen Tag über 
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