Die Holzarbeiter.
395
t
4
f'
Rechnung über 8000 Stück Schwarz- und Nadelholzsetzlinge,
von welchen 4000 Stück zur Anpflanzung der Traunzugregie
gründe bei Lambach dienten, läßt nicht erkennen, ob sich auch
Fichtenstämmlinge darunter befanden. Eine sichere Nachricht
über Fichtenanpflanzungen stammt erst aus dem Jahre 1815.
Pflanzgärten werden um diese Zeit in den Akten noch nicht
erwähnt 89 ). Ein aus dem Jahre 1805 stammendes „Verzeichnis
der in Oberösterreich wild wachsenden Bäume und Sträucher
in Hinsicht ihrer künftigen deutschen Benennung“ mag für den
Pflanzenkundigen einigen Wert besitzen 90 91 ).
2. Die Holzarbeiter.
Der Kampf der Holzknechtschaft wider Sternbachs Re
formen (Bd. I, S. 44) war vergeblich gewesen, noch 1761 gab
ihr die Bankodeputation zu verstehen, daß es bei der Abschaf
fung der Holzmeister und bei der jetzigen Verfassung sein Be
wenden habe, nur sollten die Forstknechte die Holzarbeiter
nicht zu stark drücken 01 ). Nach der neuen Ordnung bildete die
Gesamtheit der Holzarbeiter eines jeden Verwesamtes eine
Holzknechtschaft unter der Leitung eines Forstknechtes, der
im Namen der Knechtschaft mit dem Waldamte die Fällungs
und Lieferverträge abschloß, mit diesem auch selbständig ab
rechnete und daher kautionspflichtig war. Die Kaution betrug
für jede Gruppe 1000 bis 1500 fl. 92 ). Unter dem Drucke Stern
bachs hielt das Waldamt die Gedinge so niedrig, daß die Ar
beiter nur knapp das Auslangen fanden oder in Rückstand
gerieten und dann gezwungen waren, um die Nachsicht ihrer
Restschuld zu bitten. Die Mahnung der Bankodeputation galt
also nicht sowohl den Forstknechten, wie vielmehr dem Salz
amtmanne, der ihrer jedoch nicht achtete und damit der Unter
suchungskommission gegründeten Anlaß gab, gegen ihn auf
zutreten.
80 ) S. O. A. 1809, Nr. 11, 16; 1815, Nr. 30.
90 ) S. O. A. 1805 C, Nr. 36.
91 ) Res. 1761, S. 348.
° 2 ) Res. 1768, S. 211, 246.