Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1750 bis zur Zeit nach den Franzosenkriegen [2]

Das Personale am Stadel. 
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und zum Stift in keiner amtlichen Beziehung mehr. Wann das 
Präsentationsrecht und die Besoldungspflicht des Stiftes endete, 
konnte nicht ermittelt werden, die Pension Reimers war die 
Bankodeputation schon 1763 nicht abgeneigt, zu übernehmen. 
Neben dem Stadelschreiber, dem Kontrollor und den Legern 
waren am Stadel noch 12 Salz- und Zillenhüter angestellt, 
welche auf Ordnung und Sicherheit der Schiffe und Ladung zu 
achten hatten und vom Salzamt, 1795, im Pauschale mit zu 
sammen 1630 fl. entlohnt wurden. Sie mußten für die Beschaf 
fung des Schiffgeschirres, mit Ausnahme der Ruder, sorgen und 
den naufahrenden Salzzillen die nötigen Ruderbäume, Studel, 
Tremmel und Polze mitgeben, die von den gegentreibenden 
Schiffen ohne alle Vergütung wieder zurückzuliefern und abzu 
geben waren. Vor dem Jahre 1795 konnten sich die Enghagener 
Beamten dieses vom Stadelamt beigestellte Zeug als Akzidenz 
behalten 184 ). 
Die Schiffleute am Stadel hatten das ausschließliche Recht 
der Küfelabfuhr, ihr Verdienst war daher solange, wenn auch 
bescheiden, so doch auskömmlich, als die Fertiger genug Küfel 
erzeugten. Während des Winters oder wann sonst die Schiffahrt 
stockte, mußten sie sich freilich mit den kärglichen Warte- und 
Hilfsgeldern bescheiden, wenn sie nicht durch Wolle- und Garn 
spinnen einen kleinen Nebenverdienst erwarben 185 ). Die ihnen 
1741 übertragenen Verbauungsarbeiten an der äußeren Traun 
(Bd. I, S. 263) verloren die Stadlinger Schiffer bald wieder, nach 
dem das Salzamt diese Arbeiten an einen Unternehmer ver 
pachtet hatte, der sich seine Leute selbst wählte. Als Untertanen 
des Stiftes Lambach waren sie, obgleich privilegierte Arbeiter 
des Salzamtes, dem Kloster abgabepflichtig und bei ihrem ge 
ringen Einkommen dadurch so belastet, daß sie in Wien Be 
schwerde einlegten 186 ). Die durch den Rückgang der Küfelerzeu- 
gung verringerte Ablieferung schmälerte den Verdienst der 
Schiffleute am Stadel sowohl wie in Enghagen so stark, daß sie 
ohne ausreichende Unterstützung nicht weiter hätten bestehen 
184 ) Res. 1795, S. 731; Hfk. M. B. 1013—G, fol. 560. 
1S5 ) Res. 1752, S. 248. 
1SC ) Res. 1762, S. 568.
	        
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