Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1750 bis zur Zeit nach den Franzosenkriegen [2]

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Die Traunschiffahrt. 
Augenschein nehme, ob und wie allenfalls eine bessere und ge 
sichertere Schiffahrt eingeleitet werden könnte“)“. Gepp mochte 
im Schiffwesen am Main und Rhein wohl bewandert gewesen 
sein, die Eigenheiten der Gebirgswässer aber kannte er sicher 
nicht, sonst wären seine Vorschläge anders ausgefallen. Für 
den Traunsee empfahl er Segelschiffe, die Wehrpolster der 
sechs zwischen Steeg und Ebensee gelegenen Sägemühlen 
sollten „schleuniger“ gemacht, also erniedrigt und die Hall 
stätter Seeklause mit einem Haspel geöffnet oder verschlossen 
werden. Dem Traunfalle könnte seiner Gefährlichkeit und Be 
schwerde ganz leicht „fürgebaut“ werden; zu Anfang müßte 
eine Schleuse und zwei „Kienbacken“ (Flaschenzüge) kommen, 
wodurch statt der bisherigen acht bis zwölf nur mehr zwei 
Pferde notwendig sein würden. Unterhalb Lambach wären Ufer 
mauern in einer Länge von sechs Meilen anzulegen, um das 
Gelände gegen Überflutungen zu schützen. Die Schiffe sollten 
in Zizlau aus Eichenholz gebaut werden. Als Entgelt für die 
Durchführung seiner Vorschläge verlangte Gepp das Dekret als 
k. k. Hofschiffmeister mit dem uneingeschränkten Verfrach 
tungsrechte für sich und seine Erben. Dagegen verpflichtete er 
sich, alle Waren von Wien bis Regensburg um 15 kr. je Zentner 
billiger wie alle anderen zu führen, auch Korn wie Salz zu 
sehr niedrigen Preisen zu verfrachten und für jede Fahrt nicht 
über drei Tage zu brauchen. Dem Salzamte fiel es nicht schwer, 
die technische und materielle Undurchführbarkeit der Geppschen 
Vorschläge nachzuweisen und die Kaiserin davon zu überzeugen, 
welche den Bericht kurzerhand dahin erledigte: „Es kann 
einstweilen bei der erstatteten Auskunft sein Bewenden haben.“ 
Die zur gleichen Zeit von Franz Freiherrn von Sternthal vor 
gelegten Pläne zur besseren Einrichtung der Schiffahrt auf der 
Moldau und Donau, welche die Verwendung von Segelschiffen 
auch auf den Flüssen vorsahen, hatten, wie ein Schleusenprojekt 
des Zimmermeisters Karl Fellner für den Traunfall, das gleiche 
Schicksal 3 4 ). Hingegen war die vom Oberamtrat Karl von Ehr 
mann und dem Oberwaldmeister Franz Gaisberger über An 
3 ) Hfk. Bank. 10.493—36, fol. 189—336. 
4 ) Res. 1768, S. 296.
	        
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