Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1750 bis zur Zeit nach den Franzosenkriegen [2]

Füderlsalz. 
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erzeuget und solches in druckener Sommers-, nicht aber in 
nasser Frühjahr- oder spatter Herbstzeit eingeliefert werde, 
nicht zweifelnd, dass man nach erhaltener ohntadelnafter 
Erzeugung von dieser Salzsorte successive auch eine grössere 
Consumption zu hoffen habe 48 ).“ Die gerügten Mängel und 
auch andere Fehler waren unvermeidliche Kinderkrankheiten 
und auf die Neuheit der Erzeugung und Dörrung der Füderl 
und auf die Unvertrautheit der Schiffleute mit dem neuen 
Verladegut zurückzuführen, welche die Fahrzeuge zu stark 
beluden, die Füderl zu wenig überdeckten und beim Ein- und 
Ausladen die nötige Sorgfalt nicht achteten. Das Salzamt 
vermochte aber bald Wandel zu schaffen; nach einer Zusam 
menstellung des Füderlsalzverschleißes der Jahre 1754 bis 1762; 
gingen von 664.705 Zentner bloß 250 Zentner als Einrieb auf dem 
Transporte verloren 49 ). 
Im Kammergut war die Meinung über die Vorteilhaftigkeit 
der Füderlsalzerzeugung geteilt. Ihre Hauptgegner waren, wie 
leicht begreiflich, die Fertiger und alle, die von der Anfertigung 
der Salzküfel lebten; auch im Salzamt fanden sich Anhänger 
der alten Form, welche in den Füderln sogar einen materiellen 
Nachteil für das Ärar herausrechneten. Dasselbe erspare wohl 
die Ausgaben für die den Fertigern nach uralter Norm zukom 
menden Leistungen, verliere dafür aber an Substanz, weil das 
Küfelsalz nicht wie die Füderl nach dem wirklichen Gewichte, 
sondern nach dem Verhältnisse; 8 Küfel = 1 Zentner mit 
12 x /2 Pfund verkauft werden, jedoch nur 12 Pfund fassen. 
Gewinn und Verlust gleichen sich aus, dafür aber müsse das 
Salzamt neue Magazine bauen, ein eigenes Personal anstellen 
und die Mehrkosten für die bessere Überdeckung des Füderl- 
salzes auf den Schiffen tragen 50 ). Die Partei der Fertiger, der 
an dem Fortbestände der Küfelerzeugung alles gelegen war, 
wußte dafür immer neue Gründe ins Treffen zu führen, der 
Streit ging unentschieden weiter und beschäftigte auch die 
Untersuchungskommission von 1762. Dieser war es nach mehr 
48 ) Res. 1752, S. 251; Hfk. Cam. Fasz. 6, Beil. 1762—1763, fol. 389, 455. 
49 ) Hfk. Bank. 10.392—14, fol. 61.
	        
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