Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1750 bis zur Zeit nach den Franzosenkriegen [2]

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Das Salzamt. 
Klerus 20 ) und die amtlichen Rechnungen. Dagegen unterlagen 
alle Raitbriefe der Siegelordnung, ebenso wie alle Verträge, 
Kauf-, Tausch- und Bestandbriefe, Auszüge und Conti, alle , 
Quittungen über Gehalte, Pensionen und Stiftungen. Die Ar 
beiterlöhne waren stempelfrei, die Bestätigungen über Gottes 
heilsalz aber mußten gestempelt werden 21 ). 
Verfolgt man die Resolutionen der Bankodeputation an 
das Salzamt mit einiger Aufmerksamkeit, so erkennt man aus 
der Änderung des Tones, etwa von 1759 an, unschwer eine 
Verstimmung über Sternbach. Er erntet kein Lob mehr, dafür 
aber häufig Tadel und muß sich manche Einengung seines 
Wirkungskreises gefallen lassen. Den ersten Anlaß gab ein 
Rechtsstreit Sternbachs mit dem Marktrichter Sebastian See- 
auer in Ischl über eine Verlassenschaftsabhandlung. Ersterer 
wollte sie vom Pfleggericht in Wildenstein geführt wissen, 
während Seeauer dieses Recht für den Markt in Anspruch 
nahm und den Weisungen des Salzamtmannes nicht folgte. 
Sternbach ließ hierauf den Marktrichter in Arrest bringen, 
mußte ihn jedoch über Befehl der Bankodeputation freigeben 
und ihm die Führung der umstrittenen Verhandlung überlassen. 
Das Vorgehen des Amtmannes fand auch bei seinen eigenen 
Beamten Widerspruch, der Buchhalter Schibl mißbilligte es ? 
ausdrücklich und wurde darin von den Pflegschaftsbeamten 
in Ort unterstützt 22 ). Sein eigenmächtiges Benehmen brachte 
Sternbach nicht nur in Gegensatz zu den Beamten, sondern 
zog ihm auch das Mißfallen der Bankodeputation zu. Die 
über seinen Kopf erfolgte Ernennung des Direktors des Kom- 
merzialbrückenbaues in Veltrus in Böhmen, Johann Georg 
Panzenberger, zum Wühr- und Baumeister im Kammergut 20 ) 
war offenbar die Antwort auf Verfügungen in Personal 
angelegenheiten, die Sternbach getroffen hatte, ohne vorher 
die höhere Genehmigung einzuholen 24 ). Von Ende 1760 an 
häuften sich die Bemängelungen. Viele Betriebe hatten die 
ä 
20 ) Res. 1762, S. 615. 4 
21 ) Res. 1762, S. 512. 
22 ) Res. 1759, S. 70, 72. 
23 ) Res. 1760, S. 169. 
2 ‘) Res. 1759, S. 11.
	        
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