Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1750 bis zur Zeit nach den Franzosenkriegen [2]

Pfannsteher. 
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tung drang der Dunst in das Dachgebälk ein und durchnäßte es, 
so daß es bald seine Tragfähigkeit einbüßte. Eine Auswechs 
lung der schadhaften Zimmerung war wegen des vielen Schal 
werkes kaum möglich, weshalb der Dachstuhl einsturzgefähr 
lich zu werden drohte. Um dem zu begegnen, ließ das Verwes 
amt, ohne in Gmunden anzufragen, die Dunstkamine wieder ab 
tragen, sehr zum Verdrusse Lenobles, der seinen Lieblingsplan 
zerstört sah. Erst die Erkenntnis der Ursache des Versagens 
führte später zur Wahl der richtigen Bauart 217 ). 
Die Pfannsteher aus weißem und rotem Kalkstein waren 
nach 1750 von den Ziegelstehern vollständig verdrängt worden. 
Solche standen 385 unter der Ischler Pfanne und waren aus 
feuerfesten kreisförmigen Ziegelplatten von 13y2 Zoll Durch 
messer zusammengesetzt. 1796 legte der Ischler Materialzuseher 
Karl Mayrhofer von Grünbühel das Modell und eine Zeichnung 
hohler Ziegelsteher vor, die auch versuchsweise zur Verwen 
dung gelangten, sich ihrer zu geringen Druckfestigkeit wegen 
jedoch nicht bewährten, um so weniger, als auch die massigen 
Steher durch das starke Schlagen auf der Pfanne beim Lösen 
des Pfannkernes häufig zersprangen. Hüttenmeister Pohl regte 
aus diesem Grunde 1815 an, statt der Ziegelsteher solche aus 
aufeinandergesetzten Gußeisenringen herzustellen, die dann aus 
dem Gußwerke in Mariazell bezogen wurden. In Reichenhall 
und Traunstein waren damals pyramidale Gußeisensteher 
gebräuchlich 218 ). 
1815 wollte die Hofkammer den Ofen der Ischler Pfanne 
gleich jenem in Hallstatt nach Frauenreiter Art umbauen, es 
kam aber aus Geld- und Salzmangel ebensowenig dazu, wie 
zu der 1813 geplanten Umänderung der Sudpfanne in Ischl auf 
die Erzeugung von Füderlsalz 219 ). Die Abdörrung der Fuder in 
den Pfieseln war von der Untersuchungskommission 1766 ähn 
lich wie in Hallstatt derart abgeändert worden, daß das Feuer 
abgeschlossen auf der der Salzeintragung entgegengesetzten 
Seite lag, die Heizer daher in den Dörraum nicht mehr hinein- 
217 ) Hfk. M. B. 973—4, fol. 99—102. 
21s ) Res. 1796, S. 343; S. O. A. 1813, Nr. 48; 1816, Nr. 26; 1817, Nr. 26. 
219 ) S. 0. A. 1813, Nr. 40; 1815, Nr. 92.
	        
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